Kaspar Sturm (Orgelbauer)
Johann Kaspar Sturm (auch Caspar Sturm oder Kaspar Sturmb; * um 1540 in Schneeberg (Erzgebirge)[1][2]; † nach 1. Februar 1605)[3] war ein deutscher Organist und Orgelbauer.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sturm konnte 1565 zuerst in Regensburg als Bürger nachgewiesen werden, er hatte die Stelle eines Organisten an der evangelischen Neupfarrkirche inne. Später spielte er von 1568 bis 1577 in der Münchener Hofkapelle, die unter der Leitung von Orlando di Lasso stand. In München entstanden 1568 und 1574 zwei Orgeln für den Hof. Nachdem er sich vom katholischen Glauben abgewandt hatte, ließ er sich 1578 in Ulm nieder und erhielt dort 1580 oder 1583[4] das Bürgerrecht. Er baute dort um 1579 eine Orgel für das Ulmer Münster. 1583 baute er eine Orgel für die Augustinerkirche in Wien, 1584 entstand ein Instrument aus seiner Werkstatt für den Kaiser Rudolf II. Um 1586 war er in Italien. 1588 baute er ein Positiv für die evangelische Landhauskirche in Linz, im Folgejahr entstand ein Instrument für die Evangelische Stiftskirche Graz. Ab 1594 war er erneut Bürger von Regensburg. In den Jahren 1597/1598 soll er zusammen mit Aaron Ruck eine Orgel für St. Martin in Memmingen gebaut haben. Seine Werkstatt galt zum Ende des 16. Jahrhunderts als eine der einflussreichsten in Süddeutschland. Sturm war mit Margaretha Stegerin verheiratet, mit der er zehn Kinder hatte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Malisch: Sturm(b), Kaspar, Organist und Orgelbauer. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 766 (Digitalisat).
- New Grove Dictionary of Music and Musicians, Band 24, 2001.
- Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Reihe Taschenbücher zur Musikwissenschaft, 116. Wilhelmshaven 1994.
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Band 12, 1965 und Band 16, 1979.
- Rudolf Quoika: Die altösterreichische Orgel der späten Gotik, der Renaissance und des Barock. Kassel/Basel 1953.
- Eberstaller, 1955.
- H. Federhofer in: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, 68/69, 1953.
- StMl 1962–66.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sturm, Kaspar im Musiklexikon der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Kaspar Sturm im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Riedel: Kaspar Sturm (1540~1600), der Orgelbauer von Schneeberg, Biographischer Abriss auf der Website freundeskreis-stadtarchiv.net, gesehen 15. Juli 2012 (PDF; 121 kB)
- ↑ Geburtsort auch nach Angabe des Österreichischen Musiklexikons
- ↑ Todesjahr nach 1. Februar 1605 nach Angabe des Österreichischen Musiklexikons, nach Bosl ist Sturm bereits nach 1590 nicht mehr nachweisbar.
- ↑ Bürgerrecht Ulm 1583 nach Angabe des Österreichischen Musiklexikons.
Personendaten | |
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NAME | Sturm, Kaspar |
ALTERNATIVNAMEN | Sturm, Johann Kaspar (vollständiger Name); Sturm, Caspar; Sturmb, Kaspar (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Organist und Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | um 1540 |
GEBURTSORT | Schneeberg (Erzgebirge) |
STERBEDATUM | nach 1590 oder nach 1. Februar 1605 |