Kastenmühle (Weismain)

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Kastenmühle

Die Kastenmühle aus südlicher Richtung im November 2015
Die Kastenmühle aus südlicher Richtung im November 2015

Die Kastenmühle aus südlicher Richtung im November 2015

Lage und Geschichte

Kastenmühle (Bayern)
Kastenmühle (Bayern)
Koordinaten 50° 5′ 9″ N, 11° 14′ 35″ OKoordinaten: 50° 5′ 9″ N, 11° 14′ 35″ O

Standort Deutschland Deutschland
Gewässer Krassach
Erbaut vor 1445
Stillgelegt Getreidemühle: 1989

Schneidmühle: 2000

Zustand Mühlentechnik entfernt; Mühlengebäude dient Wohnhaus
Technik
Nutzung Getreide- und Schneidmühle

Mahlwerk Vor 1496: Getreidemahlgang

Von 1496 bis 1615: Getreidemahlgang und Schneidgang
Von 1615 bis 20. Jahrhundert: drei Getreidemahlgänge, ein Schneid- und ein Spitzgang

Antrieb Wassermühle
Wasserrad Vor 1496: mindestens einen

Von 1496 bis 1615: mindestens zwei
Von 1615 bis 20. Jahrhundert: fünf, mind. eines davon oberschlächtig Seit 20. Jahrhundert: Francis-Turbine

Die Kastenmühle (früher auch Rinnmühle)[1] ist eine ehemalige Getreide- und Schneidmühle in Weismain. Sie zählte in früherer Zeit zu den größten Gebäuden in Weismain.[1] Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wies die Kastenmühle als Baudenkmal aus und führt sie unter der Nummer D-4-78-176-50.[2]

Erste eindeutige schriftliche Hinweise auf diese Mühle gibt ein Erbbrief aus dem Jahr 1445.[1] Diesen erhielt der Müllermeister Fritz Müller von Bischof Anton von Rotenhan.[1] Im Jahr 1496 wurde in die Mühle zum bestehenden Getreidemahlgang eine Schneidgang eingebaut.[1] Vermutlich in einem Nebengebäude wurde die Mühle 1560 durch Pankratz Rinnmüller († 1591) mit einem Walkgang ausgestattet. 1596 wurde die Mühle um einen Lohgang erweitert, der zum Mahlen der Rinde für die ansässigen Gerber diente.[3] Im Jahr 1615 wurde die Mühle neu erbaut.[1] Dabei wurde die Zahl der Wasserräder auf fünf erhöht, von denen bis mindestens 1864 drei Mahlgänge und die anderen beiden je einen Schneid- und Spitzgang[A 1] antrieben.[1] Mit ihren zahlreichen Nebengebäuden gehörte die Mühle seit dem ausgehenden Mittelalter zu den größten Baukomplexen Weismains.[4]

Die Nutzung der Mühle wurde 1989 aufgegeben, das Mühlgebäude dient heute als Wohnhaus.[1] Mit einer Francis-Turbine wird im alten Mühlbach Strom gewonnen.[1] Hinter dem alten Mühlgebäude befindet sich eine oberschlächtige[5] Sägemühle, die von 1989[1] bis 2000 im Betrieb war.[5]

Die Kastenmühle ist ein zweigeschossiger Bau mit Walmdach.[1] Das in seiner heutigen Form Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete Gebäude hat ein massives Erdgeschoss und ein Obergeschoss in Fachwerkbauweise, das allerdings verputzt ist.[1] Der Mühlkanal fließt unter dem Gebäude hervor und verschwindet nach etwa fünf Metern wieder unter der Straße.[1]

  • Jutta Böhm: Mühlen-Radwanderung. Routen: Kleinziegenfelder Tal und Bärental, Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels, Weismain/Lichtenfels (Landkreis Lichtenfels), 2000, 52 S. (zahlr. Ill., Kt.)
  • Günter Dippold: Aus der Wirtschaftsgeschichte von Weismain. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain – Eine fränkische Stadt am nördlichen Jura 1. Dechant Bau GmbH, Weismain 2011, ISBN 978-3-9814302-0-2
  • Peter Ruderich: Kunst- und Architekturgeschichte Weismains vom 13. bis zum 20. Jahrhundert. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain, Band 2, Weismain 1996, ISBN 3-9804106-0-9

Liste der Mühlen an der Weismain und der Krassach

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m Böhm (2000), S. 13.
  2. Mühle, Jahnstraße 6, geodaten.bayern.de, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  3. Dippold (2011), S. 307–309
  4. a b Ruderich (1996), S. 113f.
  5. a b Mühlen 2012, Tourist Information Oberes Maintal-Coburger Land, Lichtenfels 2012, PDF (131 kB), S. 2 (Memento des Originals vom 21. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oberesmaintal-coburgerland.com
  1. Der Spitzgang ist ein Mühlengang zur ersten Bearbeitung von Getreide, in welchem die Kleie entfernt wurde.