Kategorie Diskussion:Häuptling
In der PD-Wartung scheinen hier ziemlich viele Indianer auf. Ist eine Kategorie:Häuptling sinnvoll? Nach Lektüre des Artikels Häuptling könnte es Probleme mit der politischen Korrektheit geben. In der englischen Wikipedia gibt es die Kategorie en:category:Tribal chiefs, die Indianer-Häuptlinge werden separat in der Kategorie en:Category:Native American leaders angeführt. --Friedrichheinz 09:01, 12. Jan. 2011 (CET)
- Wenn schon Kategorie:Indianerhäuptling. Es gibt ja auch Negerhäuptlinge. --Gittergesoxxx 18:01, 12. Jan. 2011 (CET)
- eine Kategorie die ungefähr das Thema sammelt gibt es auch schon: (Kategorie:Traditioneller Führer in Namibia). --Atamari 19:55, 12. Jan. 2011 (CET)
- Ich sehe den Begriff "Häutling" nicht negativ besetzt. Habt ihr schon mal unseren "Indianerexperten" Hans-Jürgen Hübner angesprochen? --Matthiasb (CallMeCenter) 23:33, 12. Jan. 2011 (CET)
- Häuptling gilt in der Ethnologie als politisch nicht ganz korrekt. Der Grund dürfte das klischierte, durch Western und Romane geprägte Bild sein. Im Gegensatz zum englischen Chief, das im Alltag von Weissen oft zur Ansprache von Indianern genutzt wird ("hey chief..."), hat der deutsche Begriff aber nicht wirklich eine abwertende Bedeutung. IMHO sollten wir uns nicht von Western und Romanen leiten lassen und den Begriff nutzen, zumal gerade jüngere Semester immer weniger durch Western geprägt sind und ein anderes Bild von Indianern und Häuptlingen haben dürften und es ausserdem keine geeignete Alternative gibt. --Napa 09:24, 18. Jan. 2011 (CET)
- Die allgemeine Entsprechung dürfte wohl Stammesführer sein. Stammesführer der Indianer oder indianischer Stammesführer wären wohl leidlich brauchbare Alternativen im Einklang mit dem Traditionellen Führer in Namibia. Kostet ein bisschen Überwindung ;-) aber den Häuptling finde ich jetzt auch nicht so toll. -- Harro von Wuff 00:43, 19. Jan. 2011 (CET)
- Wobei in Nordamerika Häuptlinge nur bedingt die Rolle von Stammesführern inne hatten. --Napa 08:51, 19. Jan. 2011 (CET)
- Das käme auf die Definition von Stammesführer an. Ich denke nicht, dass es einen Grund gibt, Stammesführer so eng zu definieren, dass es indianische Häuptlinge nicht vollständig umfassen würde. Das ist schon ein sehr allgemeiner Begriff. Und im Englischen (tribal chief / leader) offenbar auch nicht konkreter. -- Harro von Wuff 01:59, 20. Jan. 2011 (CET)
- Ich fürchte, eine solche Kategorie reimportiert nur alte Kolonialklischees, wenn sie über alle indigenen Gruppen hinweg benutzt wird, selbst wenn wir akzeptieren müssen, dass wir ohne diesen Begriff schwer auskommen. Selbst innerhalb der nordamerikanischen Indianer-Gruppen ist der Begriff als Kategorie äußerst verwirrend. Wer sich etwa mal mit Tanaghrisson und seiner Rolle im irokesischen System befasst hat, das zudem einen starken Fraueneinfluss aufweist, oder mit den Küsten-Salish und ihrer besonderen Häuptlings- und Territorienvorstellung, oder dem Vertrag von Point Elliott, der ahnt, dass dieser Kamm schon immer viel zu grob war. Und: dass er in der Hauptsache der Erfassung, Zergliederung, vertraglichen Bindung durch Handhabmachung einer einzelnen Person usw. diente, also der Verrechtlichung der Übernahme ihrer Gebiete und der dazu notwendigen Verträge. Ähnlich wie Stamm und Stammesgebiet war er für die Verweisung in Reservate und die Herabminderung gegenüber Monarchen und Präsidenten, bzw. Staaten sehr geeignet. Ich fürchte, danach kommt wahrscheinlich die Kategorie „Unterhäuptling“ als Hilfsmittel, um interne Hierarchien abzubilden. Ich will gar nicht vom Gegensatz zwischen Wahlhäuptlingen, Erbhäuptlingen, Traditionellen Häuptlingen, aber auch den zahlreichen Ratsgremien oder den Sagamore, dessen Macht und Einfluss gänzlich anders aufgebaut war, reden. Von den Fragen, die sich an den Begriff Häuptling sonst noch knüpfen, habe ich versucht, ein paar Andeutungen im Artikel Häuptling unterzubringen, ohne dass man den Beitrag bisher rund nennen kann. Einer solchen Kategorie stehe ich dementsprechend skeptisch gegenüber. Dass selbst in der Kolonialzeit ein Unbehagen hierin bestand, zeigen solche Bezeichnungen, wie „König“ oder „Fürst“, mit denen man den Status der vorgefundenen Führer der „Américains“ neutraler bezeichnen wollte, selbstverständlich ohne den gewohnten Vorstellungshorizont verlassen zu können. -- Hans-Jürgen Hübner 13:22, 19. Jan. 2011 (CET)
- Wobei in Nordamerika Häuptlinge nur bedingt die Rolle von Stammesführern inne hatten. --Napa 08:51, 19. Jan. 2011 (CET)
- Die allgemeine Entsprechung dürfte wohl Stammesführer sein. Stammesführer der Indianer oder indianischer Stammesführer wären wohl leidlich brauchbare Alternativen im Einklang mit dem Traditionellen Führer in Namibia. Kostet ein bisschen Überwindung ;-) aber den Häuptling finde ich jetzt auch nicht so toll. -- Harro von Wuff 00:43, 19. Jan. 2011 (CET)
Kategorie:Führer eines indigenen Volkes ist meines Erachtens eine neutrale Bezeichnung. Unterkategorien könnte man nach Ethnie anlegen, z.B. Kategorie:Führer (Irokesen), Kategorie:Führer (Sioux), falls genügend Einträge. Die Oberkategorie würde auch nicht-indianische Ethnien umfassen. --Friedrichheinz 10:04, 20. Jan. 2011 (CET)
- Immer wieder erstaunlich, wie wenig der Begriff "Führer" inzwischen noch nachdenklich werden lässt. Von einem "Führer" der Sioux würde man aber eher nicht sprechen (klingt zudem so nach Wegführer, Scout oder Reiseleiter), eher von einem Anführer oder eben Stammesführer. -- Harro von Wuff 17:26, 20. Jan. 2011 (CET)