Kathedrale von Digne

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Kathedrale St Jérôme von Digne
Inneres der Kathedrale
Grundriss der Kathedrale St Jérôme incl. der Erweiterung im 19. Jh.

Die Kathedrale von Digne in der hochprovençalischen Stadt Digne-les-Bains im Süden Frankreichs ist ein Kirchenbau der Römisch-katholischen Kirche. Sie ist dem Patrozinium des Hieronymus (Saint Jérôme), einem der vier „lateinischen“ Kirchenväter unterstellt und wurde bereits im Jahr 1906 als Monument historique eingestuft.[1]

Angeblich war Digne bereits seit dem 4. Jahrhundert Sitz eines Bischofs. Aufgrund der örtlichen Zweiteilung der Stadt im Mittelalter in ein erhöht liegendes Burgviertel (bourg) und eine sich darum gruppierende Siedlung (cité) geriet die alte und zu klein gewordene Kathedrale des Burgviertels (Cathédrale Notre-Dame du Bourg) im 15. Jahrhundert ins Abseits. Ende des Jahrhunderts entstand ein Neubau, dessen Nordseite im 17. Jahrhundert durch Seitenkapellen geöffnet wurde. In den Jahren 1846–1862 erfuhr der Bau durch den Architekten Antoine-Nicolas Bailly, einen Schüler Viollet-le-Ducs, nochmals tiefgreifende Veränderungen – so wurde die gesamte Westfassade um ein Joch verlängert und umgestaltet.

Die im 15. Jahrhundert erbaute Kirche ist dreischiffig; das Mittelschiff ist gegenüber den beiden Seitenschiffen erhöht, aber nicht eigenständig belichtet. Die Spitzbogenfenster der polygonal gebrochenen Apsis sind ohne Maßwerk; das Maßwerk der Seitenschifffenster zeigt Einflüsse der beginnenden Renaissance. Das gesamte Innere der Kirche inklusive der kapitelllosen Rundpfeiler, auf denen die Gurtbögen und Gewölberippen aufruhen, ist verputzt und mit Fugenmalereien bedeckt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Westseite um ein Joch verlängert und in einem romanisch-gotischen Stilmix neugestaltet. Das Tympanonfeld zeigt Christus als Weltenrichter in einer von den vier Evangelistensymbolen getragenen Mandorla; am Trumeaupfeiler findet sich die Figur des hl. Hieronymus.

Während die sichtbaren Steine der Kirche exakt behauen sind, besteht der Turm – mit Ausnahme der Ecksteine – aus Bruchsteinen. Er endet in einem – in der Region typischen – schmiedeeisernen Glockenkäfig.

Zur denkmalgeschützten Ausstattung gehören zahlreiche Reliquienbehältnisse sowie sonstiges Kirchengerät; die Glasmalereien stammen allesamt aus dem 19. Jahrhundert (siehe Anm. 1).

Blick auf die Hauptorgel

Die große Orgel (Orgue de tribune) wurde 1865 von dem Orgelbauer Cavaillé-Coll erbaut und zuletzt von dem Orgelbauer Simon im Jahre 1994 restauriert. Das Instrument hat 21 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[2]

I Grand Orgue C–f3
01. Montre 16'
02. Montre 08'
03. Flûte harmonique 08'
04. Bourdon 08'
05. Prestant 04'
06. Quinte 0223'
07. Doublette 02'
08. Plein Jeu harmonique III-VI
09. Trompette 08'
10. Trompette 08'
II Récit expressif C–f3
11. Flûte traversière 08'
12. Viole de gambe 08'
13. Voix céleste 08'
14. Flûte octaviante 04'
15. Octavin 02'
16. Trompette 08'
17. Basson-Hautbois 08'
18. Voix humaine 08'
Tremolo
Pédale C–f1
19. Soubasse 16'
20. Bourdon 08'
21. Flûte 04'
  • Koppeln: I/I (Suboktavkoppel), II/I, I/P, II/P
Commons: Cathédrale Saint-Jérome de Digne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kathedrale von Digne – Base Merimée
  2. Informationen zur Orgel

Koordinaten: 44° 5′ 31″ N, 6° 14′ 9″ O