Katholiken (Roman)
Katholiken ist ein Roman des nordirisch-kanadischen Schriftstellers Brian Moore, 1972 unter dem Titel Catholics bei Jonathan Cape in London (Neuausgabe 2006), 1975 auf Deutsch unter dem Titel Insel des Glaubens bei Claassen in Düsseldorf erschienen.[1]
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Großteil der Handlung spielt in einem Kloster an der Südwestküste Irlands. Zeitlich ist der Roman in der Zukunft angesiedelt (Ende des 20. Jahrhunderts, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil). Erzählt wird die Geschichte des jungen Priesters James Kinsella, der von Rom ausgesandt wurde, um die liturgischen Reformen aus dem Jahr 1966 in einem irischen Kloster durchzusetzen, das noch der Liturgie nach altem römischen Ritus folgt. Ist der Abt des Klosters Tomás O’Malley anfänglich gegen Kinsella eingestellt, ändert er im Verlauf der Erzählung seine Meinung und gelangt zur Ansicht, dass Wandel und Veränderung notwendig und unvermeidbar sind. Gleichwohl versagt Matthew, ein Mönch des Klosters, seinem Abt die Gefolgschaft und untergräbt durch seine Opposition beinahe die Ordnung der Gemeinschaft. Den Abt plagen zusätzlich Zweifel und der Roman endet mit der Szene eines Gebets – das erste Gebet des Abts seit langem –, in welchem ihm deutlich wird, dass die Aufgabe der traditionellen Lebensweise des Klosters bevorsteht.
Der Amerikaner Kinsella (vom Ökumenischen Zentrum Amsterdam), muss erst einen Hubschrauber anfordern, um von der irischen Südwestküste aus ein mittelalterliches Kloster auf der Atlantikinsel Muck vor Cahirciveen zu erreichen. Der Priester, Sohn einer Liberalen, begegnet dort dem Abt Tomás O’Malley, einem alten Mönch aus St Albans. Die Mönche sind mehrheitlich als Bauern und Fischer tätig. Auf Mount Coom bei Cahirciveen an der irischen Küste feiern die Mönche die Messe nach wie vor in Latein, kehren dabei der Gemeinde den Rücken zu und handeln damit gegen die Beschlüsse des Vatikanischen Konzils. Kinsella soll dem Treiben sofort Einhalt gebieten. Von General Humbertus von Kleist aus St Albans ist er dazu mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet. Kinsella wäre sogar befugt, einen neuen Abt einzusetzen, doch dazu kommt es nicht. O’Malley tritt gastfreundlich auf. Es widersprechen nur einige Mönche: Die neue Messe sei weder Mysterium noch Gespräch mit Gott, sondern ein Lallen zusammen mit den Laien. Der Abt hingegen protestiert kein einziges Mal. Im Gegenteil, er gesteht nach vierzig Jahren Priesterschaft Zweifel an seiner Berufung. Mit Mühe weist er den aufsässigen Novizenmeister Vater Matthew, einen hünenhaften Unruhestifter, in die Schranken. Kinsella setzt den Abt unter Zeitdruck. O’Malley verspricht nach kurzer Bedenkzeit Gehorsam gegenüber den Reformen. Kinsella reist ab. Der Abt tritt seinen Mönchen allein und ohne Schutz entgegen. Er setzt seine einzige Waffe – das Gebet – ein. Darauf gehorchen die Mönche, indem sie mit ihm beten.
Verfilmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Roman wurde von Jack Gold nach Brian Moores Drehbuch für das Fernsehen verfilmt und zuerst am 29. November 1973 in der Serie „ITV Saturday Night Theatre“ ausgestrahlt. Trevor Howard spielte den Abt O’Malley, Martin Sheen den Priester James Kinsella und Andrew Keir den Vater Matthew.
Deutsche Ausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brian Moore: Katholiken. Roman. Aus dem Englischen von Elisabeth Schnack. Diogenes, Zürich 1978, ISBN 3-257-20546-5
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der TV-Film in der IMDb
- Besprechung von Claudia Janka-Chapó vom 2. September 2003
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Quelle, S. 4 oben