Katholischer Schulverband Hamburg
Der Katholische Schulverband Hamburg war bis Ende 2016 der größte private Schulträger in der Freien und Hansestadt Hamburg. Er war eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit der Eigenschaft eines Dienstherrn, er konnte also Beamte ernennen.[1] Sein Vorläufer, der Verband der römisch-katholischen Kirchengemeinden in der Freien und Hansestadt Hamburg, wurde zum 31. August 2007 aufgelöst, am 1. September 2007 übernahm der Katholische Schulverband dessen Schulträgeraufgaben. Der damalige Schuldezernent Hermann Vortmann übernahm bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. März 2010 die Funktion des Geschäftsführers. Sein Nachfolger wurde bis Januar 2013 Wolfgang Schmitz. Nach einer kurzen Vakanz wurde die Leitung des Katholischen Schulverbandes einer Doppelspitze übertragen: Erhard Porten wurde am 1. August 2013 als Schuldezernent für Pädagogik und Personal, Volker Reitstätter als Verwaltungsdirektor für die baulichen und kaufmännischen Angelegenheiten zuständig. Verwaltungsratsvorsitzender war vom 1. September 2007 bis zum 30. November 2012 Peter Mies, Pfarrer in Blankenese. Seine Nachfolge trat am 1. Dezember 2012 Generalvikar Franz-Peter Spiza an. Spiza blieb auch nach seinem Wechsel aus dem Amt des Generalvikars in die Aufgabe des Dompropstes an der Hamburgischen Bischofskirche St. Marien in dieser Funktion.
Der Katholische Schulverband Hamburg war Träger von 21 Schulstandorten, die zum Teil Grundschule und Stadtteilschule kombinieren, zum Teil aber auch nur eine Schulform führen (Grundschule, Stadtteilschule oder Gymnasium). Über 700 Lehrkräfte unterrichteten an Hamburgs katholischen Schulen im Jahre 2010 etwa 9.500 Schüler. Die Schulen waren von gutem Ruf (z. B. Niels-Stensen-Gymnasium, Sankt-Ansgar-Schule und Sophie-Barat-Schule). Die Satzungsänderung vom 15. April 2016 kündigte allerdings einen Trägerwechsel für die katholischen Schulen in Hamburg an: Sie sollten vom Katholischen Schulverband Hamburg in die Trägerschaft des Erzbistums Hamburg übergehen. Dieser Trägerwechsel wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2017 vollzogen.
Katholische Schulen gibt es in Hamburg seit über 150 Jahren; sie sind in der Regel als Gemeindeschulen entstanden, häufig gleichzeitig mit oder schon vor der Kirche gebaut. Mit zunehmendem Zustrom von katholischen Arbeitskräften im 19. und 20. Jahrhundert gründeten diese im protestantischen Hamburg, das zum Bistum Osnabrück gehörte, eigene Gemeinden. Da es in den öffentlichen Schulen Hamburgs keinen katholischen Religionsunterricht gab, bauten sie ihre eigenen Schulen. Auch heute noch sind diese für katholische Zuwanderer von großem Interesse, so dass in manchen Standorten Migranten aus einer Vielzahl von Nationen beschult werden. Auf der Website der katholischen Schule St. Joseph in Wandsbek (Gründung im Jahre 1887) flattern z. B. Flaggen von 25 Nationen.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Dörnte: Katholische Schulen in Hamburg 1832–1939. Diss. phil., Hamburg, 1984.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Art. 1 Abs. 4 der Satzung des Katholischen Schulverbandes Hamburg vom 15. April 2016 (Kirchliches Amtsblatt Erzbistum Hamburg, 22. Jg., Nr. 4, Art. 50, S. 55 ff., PDF, 664 kB)