Bastet

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Die Göttin Bastet
Name
W1X1
X1
Bastet
B3stt
[1]
S29G29W1X1
X1
Bastet
mit Anch und Sistrum
Bastet-Statue
(Naturmuseum
Senckenberg
)

Bastet ist die in der ägyptischen Mythologie als Katzengöttin dargestellte Tochter des Sonnengottes Re.

Bastet wurde in den Pyramidentexten im Alten Reich als Löwin dargestellt, wodurch sie leicht mit Menhit, Sachmet oder Thermutis zu verwechseln ist. Später erfolgte ihre Darstellung als sitzende Katze.

Bei den Ägyptern wurde sie als Göttin der Fruchtbarkeit verehrt, die oft als Katze oder Frau mit Katzen- oder Löwenkopf dargestellt wird. Als Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe fungiert Bastet auch als Beschützerin der Schwangeren. Sie ist auch Göttin der Freude, des Tanzes, der Musik und der Feste. Ursprünglich besaß sie sowohl zornige als auch sanfte Eigenschaften. Im Laufe der Zeit wurde das wütende Wesen an die Göttin Sachmet abgegeben, die zum Schatten, zur zerstörerischen Seite von Bastet wird.

In Bubastis galt Bastet als Mutter des Löwengottes Mahes und in Heliopolis wurde sie als Tochter des Atum verehrt, anderen Überlieferungen zufolge gilt sie als Tochter von Nefertem. Erwähnung findet sie auch als Mutter des Anubis.

Bastet wurde im Alten Reich mit der Göttin Hathor und zu dieser Zeit in Memphis auch mit der Göttin Sachmet gleichgesetzt. Im Mittleren Reich erfolgte eine Gleichsetzung mit der Göttin Mut. Vom griechischen Historiker Herodot wurde Bastet, die er Bubastis nennt, mit der Göttin Artemis gleichgesetzt.[2]

Kult und Kultorte

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Bastet wurde im Alten Reich in Bubastis und Memphis verehrt und der Kult breitete sich später über ganz Ägypten aus.[3] Die Verehrung der Göttin erreichte schließlich während der griechisch-römischen Zeit im Alten Ägypten einen späten Höhepunkt. Als Kult ist die Opferung von zu diesem Zweck mumifizierten Katzen bekannt. Die Priester der Bastet zogen Katzen auf und boten diese der Bevölkerung zu Opferzwecken an. Kaufte ein Gläubiger eine Katze nach seiner Wahl, wurde diese von einem Priester getötet. Die tote Katze wurde daraufhin durch den Priester dem gleichen traditionellen Prozess der Mumifizierung unterzogen, der auch bei Menschen üblich war. Je nachdem, wie viel der Käufer bezahlte, bekam er von den Priestern entweder eine große Mumie ausgehändigt oder eine kleine. Der Käufer legte die Mumie daraufhin in eine speziell für den Zweck der Katzen-Opferung verwendete Grabkammer. Wollte der Gläubige der Göttin Bastet besonders gefallen, kaufte er gleich mehrere Katzen auf einmal. Röntgenaufnahmen von Hunderten von Katzenmumien, die in Grabkammern im Tal der Könige gefunden worden sind, haben jedoch ergeben, dass in etwa einem Viertel der Fälle die Mumie entweder völlig leer war oder sich nur einzelne Katzenknochen darin befanden. Ob die Priester willentlich betrogen haben oder ob es sich nur um eine vorübergehende Katzenknappheit gehandelt hat, lässt sich heute nicht mehr ermitteln.

„Wenn in einem Hause eine Katze stirbt, scheren sich alle Hausbewohner die Augenbrauen ab […]. Die toten Katzen werden nach der Stadt Bubastis gebracht, einbalsamiert und in heiligen Grabkammern beigesetzt.“

Herodot, Historien II,66–67.[4]

Die Tötung einer Katze außerhalb des sakralen Bezirks war ein todeswürdiges Kapitalverbrechen, das hart verfolgt wurde.

Das Bastet-Fest (auch Schönes Fest der Trunkenheit): Jährlich wurde das von Rausch, Musik und Ausschweifungen geprägte Fest der Trunkenheit für Bastet gefeiert („Bubasteia“), welches außer für Bubastis auch in anderen Orten des Landes bezeugt ist. Eine kurze Schilderung des orgiastischen Treibens während dieses Festes findet sich bei Herodot (II 60).

Commons: Bastet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (2800–950 v. Chr.). In: Kulturgeschichte der antiken Welt. 3. unveränderte Auflage. Band 64. von Zabern, Mainz 2001, DNB 952574519., Seite 1203.
  2. Herodot, Historien II,137
  3. Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage, Eigenverlag, Wiesbaden 1995, S. 11.
  4. Hans Wilhelm Haussig (Hrsg.): Historien / Herodot. Übersetzt von A. Horneffer. (= Kröners Taschenausgabe. Band 224). Deutsche Gesamtausgabe, 4. Auflage, Kröner, Stuttgart 1971, ISBN 3-520-22404-6, S. 129.