Kaufungen (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Kaufungen, auch Kauffungen, war ein mitteldeutsches Adelsgeschlecht.
Ursprung und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie zählt zu den meißnischen Uradelsgeschlechtern und ist 1231 mit Henricus de Khoufungen erstmals urkundlich fassbar. Namensgebender Stammsitz ist Kaufungen, heute eingemeindet nach Limbach-Oberfrohna. Zum Besitz der Familie zählte neben dem Rittergut Kaufungen das benachbarte Schloss Wolkenburg und die Burg Stein (Sachsen). Im 15. Jahrhundert war das Rittergut Kaufungen im Besitz von Kunz von Kauffungen und seines Bruders Heinrich. Zu dieser Zeit herrschte ihr Cousin Dietrich von Kauffungen in Callenberg und Cousin Hans von Kauffungen auf Schloss Wolkenburg. Kunz von Kauffungen, Anführer des Altenburger Prinzenraubs vom 8. Juli 1455, soll für den Raub aus dem Altenburger Schloss der Überlieferung nach eine Strickleiter verwendet haben, die aus dem Rittersitz Callenberg stammt, das zu dieser Zeit seinem Cousin Dietrich von Kauffungen gehörte. Daran erinnert heute die Brunnenfigur „Kunz von Kaufungen“ samt zwei Informationstafeln am ursprünglichen Standort des Ritterguts im Zentrum von Callenberg.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Wappenschild nach 1455 ist schräg gezackt in Gold und Rot. Die Helmzier mit einem geschlossenen Flug wiederholt das Motiv. Die Helmdecken tragen ebenfalls die Farben Rot und Gold.
Zuvor bestand das Wappen aus einer einfachen Abstufung von Gold und Rot und glich dem Ausschnitt einer Burgmauer oder Zinne.[1] Es wurde aufgrund der Taten des Kunz von Kauffungen „gebrochen“.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich von Kaufungen, Abt im Kloster Bürgel
- Kunz von Kauffungen († 1455), Junker, bekannt durch den Altenburger Prinzenraub
- Hildebrand von Kauffung († 1497/98), ein Sohn des Kunz[2], wuchs am böhmischen Königshof auf und erhielt 1477 von Herzog Heinrich d. Ä., einem Sohn des böhmischen Königs Georg von Podiebrad die seit diesem Jahr zur Grafschaft Glatz gehörende Herrschaft Hummel mit dem zugehörigen Schloss Landfried als ein Lehen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408
- Curt von Raab: Die von Kauffungen, Eine historisch-genealogische Studie, Sonderdruck des 70./71. Jahresberichtes des „Vogtländischen Altertumsvereins zu Hohenleuben“ bei P. Aderhold, Hohenleuben-Weida 1901
- K. von Brunn genannt von Kauffungen: Die von Kauffungen, Nachträge und Berichtigungen zu der Studie des C. v. Raab. In: Mitteilungen des Altertumsvereins Plauen Nr. 16, 1902
- Heinrich Theodor Flathe: Kauffungen, Kunz von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 463 f.
- Hans Jürgen Rieckenberg: Kauffungen, Kunz von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 345 (Digitalisat).
- Wolf-Dieter Röber, Steffen Winkler: Familiensitz derer von Kaufungen, in: Schriftenreihe Heft 6, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Stadt Glauchau, 1986, DDR, S. 22–25 (Schloß Kaufungen bei Limbach-Oberfrohna: zur Baugeschichte, zur Familiengeschichte derer von Kaufungen und zum Sächsischen Prinzenraub)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur zur Familie von Kauffungen im Schlossarchiv Wildenfels ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ siehe Wilhelm Schäfer: Der Montag vor Kiliani…, Dresden 1855. Digitalisat in SUB
- ↑ Eintrag auf Sächsische Biografie