Keischel bei Weimar
Das Naturschutzgebiet Keischel bei Weimar ist ein Naturschutzgebiet (NSG) bei Ahnatal-Weimar im hessischen Landkreis Kassel. Das Naturschutzgebiet ist flächengleich mit dem FFH-Gebiet Keischel bei Weimar und wird vom Landschaftsschutzgebiet Keischel bei Weimar umfasst.
Lage und Größe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das in der Westhessischen Senke gelegene Gebiet mit der Natureg-Kennung 1633033 besitzt eine Größe von 19,74 ha (ca. 1,5 × 0,14 km) und liegt in einer Höhe von 260 bis 327 m ü. NN nördlich der parallel verlaufenden Kreisstraße K30 und Erlebachs. Als FFH-Gebiet trägt das Gebiet die Kennung DE 4622-301. Das umliegende Landschaftsschutzgebiet hat eine Größe von 22,7 ha.
Kurzcharakteristik und Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Keischel bei Weimar wurde 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ausgangsgestein für die Bodenbildung sind Muschelkalk und Buntsandstein (Röt). Primär schützenswert sind die teilweise verbuschten Kalkmagerrasen (ca. 8 ha), die durch Beweidung mit Schafen und durch Entbuschung offengehalten werden. Des Weiteren finden sich in dem Naturschutzgebiet Streuobstwiesen, Weiden (Pferde und Rinder), Äcker, Brachen und eine Fichtenaufforstung. Der Keischel ist von einem Landschaftsschutzgebiet umgeben, welches eine Fläche von 22,7 ha einnimmt.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Keischel beherbergt eine Vielzahl an für (Halb-)Trockenrasen typischen Tieren und Pflanzen. Für Naturbeobachtungen ist das durch Feldwege erschlossene Schutzgebiet daher gut geeignet. Zu den hier anzutreffenden geschützten Arten (nach Bundesartenschutzverordnung bzw. Fauna-Flora-Habitat-Einstufung) zählen z. B.:
- Blütenpflanzen:
- Großes Windröschen (Anemone sylvestris)
- Gewöhnliches Katzenpfötchen (Antennaria dioica)
- Fransenenzian (Gentianella ciliata)
- Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
- Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
- Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
- Dreizähniges Knabenkraut (Orchis tridentata)
- Reptilien:
- Zauneidechse (Lacerta agilis)
- Tagfalter:
- Großer Perlmuttfalter (Mesoacidalia aglaja)
- Magerrasen-Perlmuttfalter (Boloria dia)
Probleme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Keischel bei Weimar sowie das umliegende Landschaftsschutzgebiet sind aufgrund der Unvernunft einzelner Bürger gefährdet. So waren u. a. mehrfach illegale Bauschuttablagerungen zu beobachten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lothar & Sieglinde Nitsche: Naturschutzgebiete in Hessen. Schützen – erleben – pflegen. Band 2. Stadt Kassel, Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis. cognitio Kommunikation & Planung, Niedenstein 2003, ISBN 3-932583-07-8
- Sieglinde Nitsche & Maren Bultmann: Magerrasen und Heiden im Raum Kassel. Naturschutz in Hessen, Sonderheft 1, Naturschutzring Nordhessen e.V., 1995
- Wilde Müllablagerungen im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Keischel, Blickpunkt Ahnatal, Ausgabe 34/08 (25. August 2008)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- OSM-Link zur Kartendarstellung: „Keischel bei Weimar“
- Verordnung über das Landschafts- und Naturschutzgebiet "Landschaftsschutzgebiet Keischel bei Weimar" vom 17. November 1992. In: Regierungspräsidium Kassel (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr. 50, S. 3192, Punkt 1103 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,9 MB]).
- Standarddatenbogen FFH-Gebiet Keischel bei Weimar (DE 4622-301). (PDF) Natureg, Juni 2003 .