Kemmental

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kemmental
Wappen von Kemmental
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Kreuzlingen
BFS-Nr.: 4666i1f3f4
Postleitzahl: 8565 Hugelshofen
8566 Dotnacht
8566 Ellighausen
8566 Lippoldswilen
8566 Neuwilen
8573 Alterswilen
8573 Altishausen
8573 Siegershausen
Koordinaten: 729908 / 275429Koordinaten: 47° 37′ 0″ N, 9° 10′ 0″ O; CH1903: 729908 / 275429
Höhe: 548 m ü. M.
Höhenbereich: 449–677 m ü. M.[1]
Fläche: 25,04 km²[2]
Einwohner: 2800 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 112 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
21,1 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.kemmental.ch
Lage der Gemeinde
Karte von KemmentalMühlweiher (BW)Bommer WeierEmerzer WeierBiessenhofer WeierUntersee (Bodensee)BodenseeMainauBodenseeDeutschlandBezirk ArbonBezirk FrauenfeldBezirk WeinfeldenAltnauBottighofenErmatingenGottliebenGüttingenKemmentalKreuzlingenLangrickenbachLengwilMünsterlingenRaperswilenSalensteinTägerwilenTägermoosWäldi
Karte von Kemmental
{ww

Kemmental ist eine politische Gemeinde im Bezirk Kreuzlingen des Schweizer Kantons Thurgau. Die seit 1996 bestehende Gemeinde ging aus der Fusion der ehemaligen Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen mit ihren Ortsgemeinden hervor.

Das Kemmental liegt zwischen dem Ottenberg und dem Seerücken. Kemmental zählt mit einer Fläche von 25 km² zu den grössten Gemeinden im Kanton Thurgau. Der Name Kemmental ist eine Neuschöpfung und bezieht sich auf den Chemebach,[6] der die Gemeinde von Osten nach Westen durchfliesst. Die Landschaft des Kemmentals ist geprägt durch die Landwirtschaft (67 %) und Waldgebiete (24 %). Gerade einmal 9 % sind besiedelt.

Die Nordhälfte des Kemmentals war ursprünglich Teil der Konstanzer Bischofshöri. Gemäss einer Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa aus dem Jahre 1155 reichte die Bischofshöri bis zur Mannenmühle Welt-Icon und zur Dütschenmühle Welt-Icon. Aus der Bischofshöri ging die Vogtei Eggen hervor, deren Besitzer im Verlaufe der nächsten Jahrhunderte mehrmals wechselten.

Am 11. April 1499 kam es in der Gegend von Triboltingen zur Schlacht bei Schwaderloh.[7] Zur gleichen Zeit hat in Siegershausen Jacob Nufer den ersten Kaiserschnitt durchgeführt, bei dem die Mutter überlebt hat.[8]

Per 1. Januar 1996 schlossen sich die Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen sowie die Ortsgemeinden Alterswilen, Altishausen, Ellighausen, Lippoldswilen, Neuwilen, Siegershausen, Dotnacht und Hugelshofen zur politischen Gemeinde Kemmental zusammen.[9] Zur Gemeinde Kemmental gehören zudem die Ortschaften Bommen mit den Bommerweiern, Engelswilen und Schwaderloh.

→ siehe auch: Abschnitte Geschichte in den Artikeln über die einzelnen früheren Ortsgemeinden (Links im Abschnitt oben)

Bevölkerungsentwicklung im Gebiet der heutigen Gemeinde Kemmental[10]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
Bevölkerungsentwicklung der einzelnen Gemeinden
1850 1900 1950 1990 2000 2010 2018 2023
Einheitsgemeinde[10] 2189 2285 2537 2774[11]
Munizipalgemeinde Alterswilen[12] 1281 1230 1200 1295
Munizipalgemeinde Hugelshofen[13] 769 641 662 569

Von den insgesamt 2774 Einwohnern der Gemeinde Kemmental am 31. Dezember 2023 waren 566 bzw. 20,4 % ausländische Staatsbürger. 1169 (42,1 %) waren evangelisch-reformiert und 547 (19,7 %) römisch-katholisch.[11]

Blasonierung: Über gelbem Schildfuss von Schwarz und Gelb bis zur Nabelstelle zu neun Plätzen geständert, überdeckt von erniedrigtem blauen Wellenbalken mit weissem Saum.[14]

Nachdem 1996 die neue politische Gemeinde Kemmental entstanden war, wurde 2001 ein neues Gemeindewappen geschaffen. Die obere Wappenfläche ist in neun Streifen eingeteilt und erinnert symbolhaft an die aufgehende Sonne über dem Kemmental. Der Chemebach nimmt eine dominante Position ein.[14] Die Anzahl der Streifen verweist auf die ehemaligen Ortsgemeinden.

Im Jahr 2016 bot Kemmental 526 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 28,1 % in der Land- und Forstwirtschaft, 37,0 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 34,9 % im Dienstleistungssektor tätig.[5] Als einer der wichtigsten Arbeitgeber zählt neben der Landwirtschaft (viele Saisonstellen) die Firma Strähl Käse AG.

Trotz der bescheidenen Einwohnerzahl hat Kemmental einige Einkaufsmöglichkeiten. Ausser dem Prima Dorfladen und der Landi gibt es diverse Hofläden.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler Bommen ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Dort beheimatet sind die Bommerweier, welche als eine der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Kemmentals gelten.

Als weitere Naturschutzgebiete der Pro Natura zählen folgende Orte im Kemmental: Stein- und Findlingsgarten, Autobahnbrücke Bääremos, Kiesgrube Chräieriet (oberhalb Aufhäusern), Kiesgrube Schatzloch (oberhalb Hugelshofen, unterhalb Wachtersberg) sowie das Waldreservat Neuwilen.

Das Kemmental ist zudem ausgestattet mit unzähligen öffentlichen Grillstellen, welche von Einwohnerinnen und Einwohnern aber auch von Besuchenden benutzt werden dürfen. Dazu zählen die Risihütte (liegt zwischen Engelswilen und Alterswilen) oder der Bommerweier.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • René Back (* 1982), Schweizer Eishockeyspieler
  • Jacob Nufer (* 15. Jh.), Schweizer Schweineschneider, machte den ersten Kaiserschnitt, den die operierte Frau überlebte

Mit Kemmental verbunden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Sebastian Vettel (* 1987), deutscher Formel-1-Rennfahrer und Weltmeister 2010, 2011, 2012 und 2013, lebt seit 2009 in Kemmental.
Commons: Kemmental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  6. Verena Rothenbühler: Kemmental. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  7. Erich Trösch: Schlacht bei Schwaderloh. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 10. November 2011, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  8. Aus der Geschichte des Kemmentals. Auf der Webseite der Gemeinde Kemmental, abgerufen am 8. Dezember 2019
  9. Mutation Nr. 44d zum Amtlichen Gemeindeverzeichnis der Schweiz, 1986
  10. a b Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  11. a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 21. Juni 2024.
  12. André Salathé: Alterswilen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  13. Verena Rothenbühler: Hugelshofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  14. a b Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019