Ken Annakin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ken Annakin, OBE (gebürtig: Kenneth Cooper Annakin; * 10. August 1914 in Beverley, East Riding of Yorkshire; † 22. April 2009 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein britischer Filmregisseur und Drehbuchautor.[1]

Ken Annakin reiste nach der Schule in den 1930er-Jahren nach Australien, Neuseeland und in die USA, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben schlug. Nach seiner Rückkehr verkaufte er in England Versicherungen und Autos. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Flugzeugmechaniker bei der Royal Air Force und wurde während eines Luftangriffs auf Liverpool verwundet. Anschließend arbeitete er als Kameramann für britische Dokumentarfilme, die als Trainingsfilme und Anwerbungsfilme für die RAF sowie als Dokumentationen für den britischen Geheimdienst verwendet wurden. Während der Arbeit an einem dieser Filme lernte er 1942 den Regisseur Carol Reed kennen, der ihm eine Stelle als Assistent anbot.

Als Regisseur drehte er zunächst weiterhin Dokumentarfilme und gab sein Spielfilmdebüt 1948 mit Miranda, in dem Glynis Johns eine Meerjungfrau spielte. Nach dem großen Erfolg dieser Fantasy-Komödie ging es mit Annakins Karriere gut voran. Sie erhielt einen weiteren Schub durch seine Zusammenarbeit mit Walt Disney, der ihn beginnend mit Robin Hood und seine tollkühnen Gesellen mit der Inszenierung einiger seiner Spielfilme betraute. Es folgten für Disney der Historienfilm Eine Prinzessin verliebt sich (wiederum mit Glynis Johns in der Titelrolle), Der dritte Mann im Berg und der sehr aufwendig produzierte Dschungel der 1000 Gefahren. Vor allem letzterer erlangte anhaltende Popularität.

Danach inszenierte Annakin noch weitere Großproduktionen wie Der längste Tag (als einer von dreien), Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten – einer seiner größten Kinoerfolge, für den er zusammen mit Jack Davies auch eine „Oscar“-Nominierung für das „Beste Originaldrehbuch“ erhielt – sowie Die letzte Schlacht. Danach hatte er den Zenit seiner Karriere überschritten und drehte weniger erfolgreiche Filme, bei denen es sich zumeist um internationale Co-Produktionen handelte. Für den missratenen Pirate Movie erhielt er 1983 sogar die berüchtigte „Goldene Himbeere“ als „schlechtester Regisseur“ (zusammen mit Terence Young, der ihn für Inchon erhielt). Annakins letzter Kinofilm war 1988 der an Astrid Lindgrens Roman Pippi Langstrumpf angelehnte Pippi Langstrumpfs neueste Streiche.

Die Disney-Studios ernannten Ken Annakin 2002 zur „Disney-Legende“. Im selben Jahr verlieh ihm Königin Elisabeth II. den Titel eines Officer of the Order of the British Empire (OBE) in Anerkennung seiner Verdienste um das Schauspiel. George Lucas nannte die Figur des „Anakin Skywalker“ in den Star-Wars-Filmen nach ihm.

Von 1960 bis zu seinem Tod war er mit der Malerin Pauline Annakin verheiratet. Sie haben eine Tochter namens Deborah Annakin Peters. Annakin starb im April 2009 an den Folgen eines Schlaganfalls.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nachruf auf Ken Annakin in The New York Times