Kenorland
Kenorland ist in der Erdgeschichte ein hypothetischer Urkontinent, der vor etwa 2,7 Milliarden Jahren entstanden sein soll. Im Verlauf seiner Geschichte war er von zwei Orogenesen betroffen, blieb jedoch im Wesentlichen intakt. Er wurde später in den Großkontinent Arctica einbezogen.
Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Kenorland wurde 1991 von einer Wissenschaftlergruppe um Harold Williams vorgeschlagen. Der Name ist von der Kenora-Orogenese abgeleitet, die vor ca. 2,7 Milliarden Jahren[1] stattfand. Der Kontinent soll bis vor 2,1 Milliarden Jahren bestanden haben.[2]
Bestandteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenorland bestand im Wesentlichen aus dem Kanadischen Schild, d. h. dem Superior-Kraton, Slave-Kraton und Hearne-Kraton.
Kenorland als erdgeschichtlicher Kontinent
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenorland wurde zu einem noch nicht genau bestimmten Zeitpunkt (jünger als 2500 Millionen Jahre), vermutlich vor etwa 1800 Millionen Jahren, durch Akkretion des Wyoming-Kratons, des Rae- und Nain-Komplexes von Grönland und von zwei sibirischen Kratonen zum Großkontinent Arctica verschweißt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John J.W. Rogers und M. Santosh: Supercontinents in Earth History. Gondwana Research, 6(3): 357–368, Osaka 2003, ISSN 1342-937X.
- Harold Williams, Paul F. Hoffman, John F. Lewry, James W. H. Monger und Toby Rivers: Anatomy of North America: thematic geologic portrayals of the continent. Tectonophysics, 187: 117–134, Amsterdam 1991 ISSN 0040-1951.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Zimmer: Ancient Continent Opens Window on the Early Earth. Science, 1999, doi:10.1126/science.286.5448.2254 (PDF).
- J.W.F. Ketchum: Early crustal history of the Slave craton, northwestern Canada. 2004 (PDF).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Christian Robert, Romain Bousquet: Geowissenschaften. Die Dynamik des Systems Erde. 1. Auflage. Springer Spektrum, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-50392-8, S. 59.
- ↑ Christian Robert, Romain Bousquet: Geowissenschaften. Die Dynamik des Systems Erde. 1. Auflage. Springer Spektrum, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-50392-8, S. 60.