Kikaijima
Kikaijima | ||
---|---|---|
Luftbild von Kikaijima aus dem Jahr 2008 | ||
Gewässer | Ostchinesisches Meer | |
Inselgruppe | Amami-Inseln | |
Geographische Lage | 28° 19′ N, 129° 58′ O | |
| ||
Fläche | 56,93 km² | |
Höchste Erhebung | Hyakunodai (百之台) 204 m | |
Einwohner | 7657 (2013) | |
Die Amami-Inseln |
Kikaijima (jap. 喜界島) ist eine Insel in der Präfektur Kagoshima, Japan. Sie gehört zu den Satsunan-Inseln, ist Teil des Amami-Archipels und gehört auch zu der übergeordneten Ryukyu-Inselkette. Das Kanji 島 (Umschrift: Jima bzw. Shima) bedeutet Insel, daher gibt es im Deutschen noch die Schreibweisen: Kikaishima oder Insel Kikai.[1]
Geographie, Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kikaijima ist von den anderen Amami-Inseln isoliert und liegt etwa 25 Kilometer (13 Seemeilen) östlich von Amami-Ōshima und etwa 380 Kilometer (210 Seemeilen) südlich der Südspitze von Kyūshū. Es ist die östlichste Insel der Amami-Kette. Verglichen mit Amami-Ōshima und Tokunoshima ist Kikaijima eine relativ flache Insel, deren höchster Punkt Hyakunodai 204 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Es handelt sich um eine erhöhte Koralleninsel mit Kalksteinfelsen, die die Aufmerksamkeit von Geologen auf sich zieht, da sie eine der am schnellsten wachsenden Koralleninseln der Welt ist.[2]
Die Insel hat eine Fläche von 56,93 Quadratkilometern und eine Bevölkerung von etwa 7.657 Menschen (Stand 2013). Administrativ liegt die Insel mit Stadt Kikai in der Präfektur Kagoshima. Ein Teil der Insel liegt innerhalb der Grenzen des Amamiguntō-Nationalparks.[3]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima der Insel wird als feucht-subtropisch eingestuft (Köppen-Geiger-Klassifikation Cfw) mit sehr warmen Sommern und milden Wintern. Die Regenzeit dauert von Mai bis September. Die Insel ist häufigen Taifunen ausgesetzt.[4]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kikaijima
Quelle: Japan Meteorological Agency: Durchschnittswerte Niederschläge (1991–2020) und Temperaturen (2000–2020)[5]
|
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der relativen Isolation beherbergt Kikaijima mehrere seltene Arten, die auf der Insel selbst oder allgemeiner im Ryukyu-Archipel endemisch sind, z. B. Eidechsen wie Plestiodon oshimensis. Diploderma polygonatum kommt auch auf Kyūshū und im Norden Taiwans vor.[6][7] Auch Schmetterlingsarten wie die Weiße Baumnymphe, Ideopsis similis und Parantica sita überwintern hier.[6] Es handelt sich jedoch um eine der wenigen Inseln in der Amami-Kette, auf der die giftige Habu-Viper nicht heimisch ist.[8]
Ökonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaft der Insel basiert auf der Landwirtschaft (hauptsächlich Zuckerrohr und Zitrusfrüchte) sowie der kommerziellen Fischerei, aber auch der saisonale Tourismus spielt eine gewisse Rolle. Die Industrie beschränkt sich auf die Zuckerraffinierung und die Produktion des Branntweins Shōchū.[9]
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kikaijima ist durch regelmäßige Fährverbindungen mit Kagoshima, Amami-Ōshima und verschiedenen Amami-Inseln verbunden (Schiffe Kikai und Amami).[10][11]
Der Flughafen Kikai verbindet die Insel per Flugzeug mit Amami-Ōshima und Kagoshima.[12]
Militärische Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die japanischen maritimen Selbstverteidigungsstreitkräfte (JMSDF) unterhalten auf der Insel eine wichtige Aufklärungs-Station, die über ein großes kreisförmig angeordnetes Wullenwever-Antennenarray verfügt. Die Station wurde 2006 eröffnet und gilt als wichtiger Bestandteil des JOSIS (JMSDF Ocean Surveillance Information System) der Streitkräfte.[13]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1446: Kikaijima wird in das Königreich Ryūkyū integriert.[14]
- 1609: Übergabe der Insel unter die Herrschaft des Shimazu-Klans.[14]
- 1871: Nach der Abschaffung des Han-Systems wird die Insel Teil der Präfektur Kagoshima.
- 1908: Gründung des Dorfes Kikai.
- 1919: Das Dorf Kikai wird in zwei Teile geteilt: Kikai und Sōmachi.
- 1941: Kikai erhält den offiziellen Status einer Stadt.
- 1946: Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Amami-Inseln von der amerikanischen Armee besetzt.[14]
- 1953: Die Insel kehrt unter japanische Souveränität zurück.[14]
- 1956: Die Stadt Kikai übernimmt das Nachbardorf Sōmachi.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 喜界島 In: nihonshima.net, (japanisch)
- Flughafen Kikai
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kikaijima und Kakeromajima: Zwei immergrüne Inseln umgeben von kristallklarem Wasser. In: jal.co.jp. Japan Airlines, abgerufen am 23. November 2021.
- ↑ Kikai Island | The Island that Grows On You. In: Kyushu.com. Abgerufen am 29. November 2023 (englisch).
- ↑ Amamigunto National Park_Guide of Highlights. In: env.go.jp. Umweltministerium, abgerufen am 23. November 2023 (englisch).
- ↑ Klima von Kikaijima: Temperaturen, beste Reisezeit und Niederschlag. Abgerufen am 24. November 2023.
- ↑ 喜界島 (鹿児島県) 平年値(年・月ごとの値) 主な要素. Japan Meteorological Agency, abgerufen am 30. November 2023.
- ↑ a b Explore the Natural Wonders of Amami-Oshima and the Amami Islands – World Heritage Conservation Center. 31. Dezember 2022, abgerufen am 24. November 2023 (japanisch).
- ↑ Diploderma polygonatum – NT in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Eingestellt von: H. Ota, N. Kidera & G. Shang, 2018. Abgerufen am 30. November 2023.
- ↑ 奄美群島 船の旅 amami islands ship trip. In: 奄美群島 船の旅 amami islands ship trip. Abgerufen am 29. November 2023 (englisch).
- ↑ Kikaijima Kokuto Shochu. In: Kanpai. 12. März 2012, abgerufen am 24. November 2023 (amerikanisches Englisch).
- ↑ フェリーきかい | 鹿児島と喜界島、沖永良部島をつなぐ奄美海運 (Ferry Kikai). In: A-LINE. Abgerufen am 30. November 2023 (japanisch).
- ↑ フェリーあまみ. In: A-Line Ferry. Abgerufen am 30. November 2023 (japanisch).
- ↑ 鹿児島県: 喜界空港 (Kikai Kūkō). Abgerufen am 30. November 2023 (japanisch).
- ↑ Desmond Ball, Richard Tanter: The tools of Owatatsumi: Japan's ocean surveillance and coastal defence capabilities. ANU Press, Canberra, ACT 2015, ISBN 978-1-925022-26-1.
- ↑ a b c d e 喜界(町)(きかい)とは (dt.:Kikai-Stadt). Abgerufen am 30. November 2023 (japanisch).