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Kinderlied

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Beispiel eines Kinderliederbuchs (Cover)

Das Kinderlied ist ein einfaches Lied mit kindgemäßem, leichtfasslichem Text und eingängiger Melodie. Kinderlieder gibt es für jede Altersstufe, sowohl in diatonischer als auch in pentatonischer Form.

Kriterien für ein Kinderlied sind ein kindgemäßer Text und eine dem Text angemessene Melodie, die in ihrem Tonumfang den Stimmumfang des Kindes nicht überfordert.[1] Außerdem sollte das Lied in einer der Stimmlage des Kindes entsprechenden Tonart gesetzt sein.

In der Volkskunde versteht man unter „Kinderliedern“ zuweilen auch Kinderreime.[2]

Heinrich Hoffmann v. Fallersleben

Fast alle der allgemein in Deutschland bekannten Kinderlieder stammen aus dem 19. Jahrhundert. Allein Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874) schrieb die Texte zu rund 500 Kinderliedern. Auch Ernst Anschütz (Fuchs, du hast die Gans gestohlen von 1824) und der Pädagoge Friedrich Fröbel (Häschen in der Grube von 1840) schrieben bekannte Kinderlieder.

Von den sehr alten Kinderliedern sind noch einige in Carl Orffs Musik für Kinder (Orff-Schulwerk) und in alten Liederbüchern (Deutsches Volksliedarchiv oder Des Knaben Wunderhorn von Ludwig Achim von Arnim und Clemens Brentano) zu finden. In den 1950er und 1960er Jahren widmete der Komponist Hans Poser einen großen Teil seines Schaffens dem Kinderlied und komponierte zahlreiche bekannte Lieder wie beispielsweise Ein Ele-Zwele-Trelefant und Märchenlieder. Seit den 1970er-Jahren kamen neue Lieder, zum Beispiel von Margarete Jehn & Wolfgang Jehn, Rolf Zuckowski oder Detlev Jöcker, hinzu. Im Zuge der Globalisierung sind auch viele Kinderlieder aus aller Welt in Deutschland dazugekommen.

1970er bis 1990er

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In der Zeit von 1968 bis 1984 etwa liefen mehrere Richtungen zum Thema Musik für Kinder nebeneinanderher:

  • Texter und Komponisten waren mit ihrer Musik für Kinder längst neue Wege gegangen; es entstanden viele neue Lieder für Kinder. Die neuen Kompositionen wurden oft im Rundfunk produziert und über Schul- und Kinderfunk verbreitet.

Den Begriff Kinderliedermacher kannte man noch nicht.

  • 1968 erschien die Erprobungsfassung des „Curriculums Musikalischer Früherziehung“ beim Verband deutscher Musikschulen und wurde ab 1970 in großer Verbreitung an vielen Musikschulen eingeführt. 1974 etablierte sich die überarbeitete Fassung mit dem Titel „Musikalische Früherziehung“. Eine gleichnamige Kindergartenfassung hatte keinen dauerhaften Erfolg. Pentatonische Melodien standen im Mittelpunkt dieses Programms – Kinderlieder, die sich diesem Tonraum widersetzten, wurden ausgelassen.[3]

Seit Beginn der 1990er-Jahre trennten sich viele Verlage von ihren teils langjährigen Autoren und stellten ihr Programm ein. Ganze Kindermusikreihen, wie zum Beispiel Der Kinderchor, hrsg. v. Günther Kretzschmar bei SCM Hänssler, wurden an andere Verlage verkauft und verschwanden. An ihre Stelle traten neue Kinderliedermacher mit ihren Produktionen.

Die Hörfunksender bauten nach und nach ihre Kinderprogramme um. Der Schulfunk verschwand bei einigen Sendern ganz aus dem Programm, der Kinderfunk wurde reduziert. Damit gingen auch die großen Kinderhörspiele zurück. Stattdessen verbreiten Radiosender ihre verbliebenen Bildungssendungen heute auch als Podcast.

Einige Rundfunkanstalten pflegen das Kinderlied ausdrücklich. Im Hörfunk und als Podcast werden Versionen mit Gesang sowie instrumental zum Mitsingen angeboten.[4]

Wiktionary: Kinderlied – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Kinderlieder – Quellen und Volltexte
Commons: Kinderlieder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Andreas Mohr: Handbuch der Kinderstimmbildung, Verlag Schott, Mainz 1997, ISBN 3-7957-8704-1
  2. Kinderlieder der Deutschen Schweiz. Nach mündlicher Überlieferung gesammelt und hrsg. von Gertrud Züricher (= Schriften der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde. Band 17). Helbig & Lichtenhahn, Basel 1926, zur Terminologie S. X.
  3. siehe auch Aufsatz: Musikalische Früherziehung – Didaktische Grundlagen
  4. Vgl. Kinderlieder beim SWR (Memento vom 13. September 2012 im Webarchiv archive.today)