kioSwiss
kioSwiss, bis 2019 Schweizerischer Kioskinhaber-Verband (SKIV) genannt, war die von 1926 bis 2020 existierende Vereinigung der unabhängigen Kioskinhaber der Schweiz mit Sitz in Winterthur. Der Verein vertrat dabei die Interessen seiner Mitglieder, schloss Rahmenverträge mit Lieferanten ab und stellte ihnen diverse Dienstleistungen bereit. Der Verband war schweizweit tätig und besass zuletzt mit Zürich, Luzern/Innerschweiz und Basel drei Regionalsektionen.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der SKIV wurde ursprünglich am 14. April 1926 durch Max Eberl als Selbsthilfeorganisation von Bahnhofskioskpächtern gegründet, um eine bessere Position gegenüber den grossen Kioskfirmen wie k kiosk zu erhalten. Hintergrund der Gründung war dabei eine Anfang der 1920er-Jahre ausgesprochene Kündigung aller Bahnpächter durch die SBB, da die grossen Kioskfirmen höhere Pachtzinse boten. Diese Kündigungen wurden zwar rückgängig gemacht, jedoch wurden die Pachtzinse durch die SBB erhöht. Nach dessen Gründung nahm der Verband auch Mitglieder ausserhalb der Bahnhöfe auf, und im Jahr 1944 konnte der SKIV sein 100. Mitglied begrüssen.[2]
Während der Verband um die Jahrtausendwende noch rund 350 Mitglieder zählte und damit als Einkaufsgemeinschaft nach der Valora Nummer 2 auf dem Schweizer Markt war[3][4], waren es beim 90-Jahre-Jubiläum im Jahr 2016 mit nur noch rund 150 Kiosken bereits weniger als die Hälfte. Ein im Jahr 2002 eingegangenes Engagement als Kioskbetreiber an der Expo 02 endete für den Verband mit finanziellen Verlusten, eine entsprechende Schadenersatzklage gegen die Expo-Leitung wurde 2003 beigelegt.[2][5] Insbesondere die starke Konkurrenz des Platzhirsches Valora sowie der Einnahmenrückgang bei Presse und Zigaretten setzten dabei die kleinen Kioskbetreiber unter Druck.[6] Am 1. Oktober 2018[7] wurde der Verband zuletzt noch im Rahmen eines Rebrandings in kioSwiss umbenannt[8], bevor er sich 2020 mit einem Bestand von gerade noch 75 Mitgliedern nach einem entsprechenden Beschluss des Vorstands auflöste.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über KioSwiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ehemalige Website ( vom 16. Dezember 2019 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sektionen. Schweizerischer Kioskinhaber-Verband, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. April 2015; abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ a b Geschichte. Schweizerischer Kioskinhaber-Verband, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2015; abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ Alice Baumann: «Bin i gopfridstutz e Kiosk, oder bin i öppe e Bank». In: Handelszeitung. Band 137, Nr. 17, 22. April 1998, S. 29.
- ↑ Claudia Laubscher: «Wir sind Regisseure kleiner Theater». In: Berner Zeitung. 22. April 1998, S. 15.
- ↑ Markus Steudler: Expo-Direktor hat zu viel kassiert. In: NZZ am Sonntag. Nr. 15, 13. April 2003, S. 15.
- ↑ Matthias Sander: Der Traum vom eigenen Kiosk und die harte Realität. In: Neue Zürcher Zeitung. Band 237, Nr. 154, 5. Juli 2016, S. 27.
- ↑ Neuer Name für den Kioskinhaberverband. kioSwiss, 1. Oktober 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Dezember 2019; abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ Stämpfli kreiert einen neuen Auftritt für den Schweizerischen Kioskinhaber-Verband. In: Werbewoche. 12. Juni 2018, abgerufen am 28. Juli 2022.
- ↑ Alice Britschgi: Jeder zweite gehört Valora: «Der Tante-Emma-Kiosk stirbt aus». In: tsri.ch. 28. Juli 2022, abgerufen am 28. Juli 2022 (Im Text hat es einen offensichtlichen Verdreher bezüglich der Umbenennung.).