Kira Borissowna Powarowa

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Kira Borissowna Powarowa, geboren als Kira Borissowna Potschukowa, (russisch Кира Борисовна Поварова, Geburtsname russisch Кира Борисовна Почукова; * 9. September 1933 in Moskau) ist eine sowjetisch-russische Materialwissenschaftlerin und Hochschullehrerin.[1][2]

Kira Borissownas Vater war der Ökonom Boris Fjodorowitsch Potschukow (1895–1980), der aus einer Adelsfamilie stammte und nach der Oktoberrevolution in der Finanzverwaltung des Landwirtschaftsministeriums der UdSSR arbeitete. Ihre Mutter Marija Wassiljewna geborene Igumnowa (1901–1984) stammte aus einer Provinzkaufmannsfamilie und arbeitete als Krankenschwester.[2]

Kira Borissowna besuchte die Moskauer Mittelschule Nr. 43 mit Abschluss 1951 mit einer Silbermedaille. Anschließend studierte sie am Moskauer Stahl-Institut in der technologischen Fakultät mit Abschluss 1956 mit Auszeichnung als Metallurgin und Spezialistin für Wärmebehandlungen von Stählen.[1] 1954 hatte sie den Metallurgen Wladimir Sergejewitsch Powarow (* 1930) geheiratet.[2]

Nach dem Studium begann Powarowa im Baikow-Institut für Metallurgie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR, seit 1991 Russische Akademie der Wissenschaft (RAN)) als Oberlaborantin im Laboratorium für Refraktärmetalle, seltene Metalle und Legierungen zu arbeiten.[1] Dort wurde sie 1957 Ingenieurin und 1959 wissenschaftliche Mitarbeiterin. 1962 verteidigte sie im Stahl-Institut mit Erfolg ihre Dissertation über physikalisch-chemische Wechselwirkungen des Rheniums mit Übergangsmetallen und Eigenschaften einiger Legierungen für die Promotion zur Kandidatin der technischen Wissenschaften.[3] 1983 verteidigte sie im Allunionsforschungsinstitut für Luftfahrtmaterialien mit Erfolg ihre Doktor-Dissertation über die physikalisch-chemischen Grundlagen der Entwicklung von Hochtemperaturkonstruktionswerkstoffen auf der Basis von Wolframlegierungen für die Promotion zur Doktorin der technischen Wissenschaften.[4] 1986 wechselte sie in das nach Nikolai Timofejewitsch Gudzow benannte und von Oleg Alexandrowitsch Bannych geleitete Laboratorium für Baustähle und Legierungen des Baikow-Instituts.[1] Seit 1991 ist sie dort wissenschaftliche Chefmitarbeiterin. Sie wurde als einzige Frau 1992 zur Professorin für Metallwissenschaft und Wärmebehandlung ernannt.[1][2]

Neben ihrer Forschungstätigkeit lehrte Powarowa 1983–1986 am Moskauer Staatlichen Luftfahrtinstitut (MAI) am Lehrstuhl für Materialwissenschaften. Seit 1992 ist sie nebenamtlich Professorin des Lehrstuhls für Materialwissenschaft des Moskauer Luftfahrttechnologie-Institut (MATI), das ursprünglich 1932 aus dem MAI hervorgegangen war und seit 1996 die Russische Staatliche Ziolkowski-Technologie-Universität ist.[2]

Powarowas Tochter Doktorin der technischen Wissenschaften Marija Wladimirowna Kostina (* 1964) ist führende wissenschaftliche Mitarbeiterin des Laboratoriums für Baustähle und Legierungen[5] und des Laboratoriums für Physikalische Chemie und Bruchmechanik[6][7] des Baikow-Instituts, Spezialistin für korrosionsbeständige hochfeste Stickstoffstähle und Dozentin.[2]

Ehrungen, Preise

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Stahl-Institut: Кира Борисовна (abgerufen am 27. Mai 2020).
  2. a b c d e f Список биографий в алфавитном порядке: Поварова Кира Борисовна (abgerufen am 27. Mai 2020).
  3. Поварова К. Б.: Физико-химическое взаимодействие рения с переходными металлами и свойства некоторых сплавов : Автореферат дис. на соискание ученой степени кандидата технических наук / М-во высш. и сред. спец. образования РСФСР. Моск. ин-т стали и сплавов, Moskau 1962.
  4. Povarova K.B.: Powder metallurgy of tungsten alloys (alloying, pretreatment, sintering. NVN, structure, properties). In: Euro PM 2004. S. 831–837.
  5. Stahl-Institut: СВЕДЕНИЯ ОБ ОФИЦИАЛЬНЫХ ОППОНЕНТАХ. Фамилия, имя, отчество: Костина Мария Владимировна (abgerufen am 28. Mai 2020).
  6. Baikow-Institut: Лаборатория физикохимии и механики металлических материалов(№19) (abgerufen am 28. Mai 2020).
  7. Stahl-Institut: Костина Мария Владимировна (abgerufen am 28. Mai 2020).
  8. Выпускники металлургического факультета Московской горной академии (МГА), Московского института стали (МИС), Московского института цветных металлов и золота (МИЦМиЗ), Московского государственного института стали и сплавов (МИСиС), внесшие существенный вклад в государственное строительство, развитие народного хозяйства, науки и высшего образования. МИСиС, Moskau 2002, S. 48.
  9. RAN: Премия имени П.П. Аносова (abgerufen am 27. Mai 2020).