Kirche Pödelwitz

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Kirche Pödelwitz
Westansicht

Die evangelische Kirche Pödelwitz ist eine Saalkirche aus dem 13. Jahrhundert im Ortsteil Pödelwitz von Groitzsch im Landkreis Leipzig in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Groitzsch im Kirchenbezirk Leipziger Land der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Das Kirchengebäude steht am nördlichen Dorfrand von Pödelwitz und hat die Anschrift Wiesengasse 3 in 04539 Groitzsch. Das Gebäude ist geostet und wird vom heutigen Gemeinschaftsgarten umgeben, der in früheren Zeiten der Kirchhof war. In einer Baufluchtlinie befindet sich östlich vom Gotteshaus das Pfarrhaus. Der Kirchturm dient auch als Wahrzeichen des kleinen Ortes, und er ist über den aktiven Tagebau Vereinigtes Schleenhain hinweg weithin sichtbar.[1]

Geschichte und Architektur

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Portal

Die im Kern romanische Chorturmkirche wird entsprechend der Form des Kleeblattfensters im Westen in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Um das Jahr 1700 erfolgte eine grundlegende Umgestaltung, weitere Erneuerungen folgten in den Jahren 1840 und 1881, eine Restaurierung im Jahr 1968. Nach der deutschen Wiedervereinigung und der neuen Rolle der christlichen Kirchen im Osten Deutschlands konnte eine große Sanierung stattfinden.[2]

Das Bauwerk ist ein Putzbau in grobem Quadermauerwerk, der leicht eingezogene Chorturm ist mit einem romanischen Bogenfenster versehen und trägt einen barocken Turmaufsatz mit Schweifhaube. Der rechteckige Chorabschluss hatte ursprünglich keine Strebepfeiler. Hohe Rechteckfenster am Saal und am Chor lassen Tageslicht in das Innere, der Eingang an der Südseite ist mit einem Wappen aus der Zeit um 1700 bekrönt.[2]

Im Inneren ist das Bauwerk mit hölzernen Kassettendecken geschlossen, Emporen sind an drei Seiten eingebaut. An einer Balustrade der Empore ist eine Kriegs-Gedenktafel zum Kirchenraum hin sichtbar angebracht. Dort sind die Namen und die Lebensdaten der im Ersten Weltkrieg aus der Gemeinde Verstorbenen aufgeführt und um den Bibelspruch „Niemand hat grössere Liebe denn die, dass er sein Leben lässet für seine Freunde“ gruppiert.[3] Das hohe Turmjoch ist durch Bögen geschieden.[2]

In den 2020er Jahren fanden und finden weitere Sanierungen statt, diesmal vor allem im Kircheninneren und an der Orgel.[1]

Im Westturm befindet sich ein Geläut aus drei Bronze-Glocken. Die große Glocke wurde im Jahr 1519 gegossen, zwei kleinere wurden 1855 umgegossen.[2]

Altar und Taufe

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Die barocke Kanzelaltarwand aus der Zeit um 1700 ist mit einer korinthischen Pilaster-Ädikula zwischen einer Bretterdockenbrüstung gegliedert. Die achteckige Taufe aus Sandstein ist mit Akanthusblattwerk geschmückt und trägt an der Taufschale die Jahreszahl 1759.[2]

Die Orgel mit spätbarockem Prospekt ist ein Werk eines unbekannten Orgelbauers aus der Zeit um das Ende des 18. Jahrhunderts mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal. Außer einer Instandsetzung durch Reinhard Schmeisser im Jahr 1954 sind keine weiteren Eingriffe bekannt. Die Disposition lautet:[4]

Hauptwerk CD–c3
Principal 8′
Viola di Gamba 8′
Flauto traverse 8′
Gedackt 8′
Gemshorn 4′
Quinta 3′
Octava 2′
Mixtur III 2′
Oberwerk CD–c3
Principal 4′
Quintatön 8′
Waldflöte 2′
Gedackt 4′
Gedackt 8′
Cornet III
Pedal CD–c1
Posaunenbaß 16′
Principalbaß 08′
Subbaß 16′
Violonbaß 16′
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 354–355.
Commons: Dorfkirche Pödelwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Tag des offenen Denkmals. Abgerufen am 12. November 2024.
  2. a b c d e Website,. Abgerufen am 12. November 2024.
  3. Sorgt Euch nicht! Abgerufen am 12. November 2024.
  4. Ulrich Dähnert: Historische Orgeln in Sachsen. Das Musikinstrument, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-920112-76-8, S. 226–227.

Koordinaten: 51° 8′ 49,3″ N, 12° 21′ 7,3″ O