Kirchhof (Hauenstein)
Kirchhof | ||
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Kriegerdenkmal | ||
Daten | ||
Ort | Hauenstein (Pfalz) | |
Baustil | Klassizismus | |
Baujahr | ab dem 18. Jahrhundert Friedhofskreuz: 1903 Kriegerdenkmal: 1932 | |
Koordinaten | 49° 11′ 30,9″ N, 7° 51′ 21″ O | |
Besonderheiten | ||
* denkmalgeschützte Bestandteile entstanden zu unterschiedlichen Zeitpunkten |
Der Kirchhof in Hauenstein ist ein in Teilen denkmalgeschütztes Bauwerk.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauwerk befindet sich in der örtlichen Hauptstraße vor der alten katholischen Kirche.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauwerk entstand ab dem 18. Jahrhundert und umfasst die Kirchhofmauer mit klassizistischen Torpfeilern. Hinzu kommen ein Friedhofskreuz, das mit der Jahreszahl 1903 bezeichnet ist und ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen des Ersten Weltkriegs gedenkt.
Kriegerdenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Denkmal wurde vom Bildhauer Karl Caire aus Kaiserslautern gestaltet und am 25. August 1932 eingeweiht.[1]
Es zeigt eine Christusgestalt, die sich wendet, das Gewand über der Brust öffnet und die Lanzenwunde präsentiert. Hinzu kommt ein am Boden liegender, sich sterbend nach hinten beugender Soldat. Dies stellt eine sehr unkonventionelle Mischung aus Religiösem und Militärischem dar. Für die damaligen Zeitgenossen verknüpfen sich die Motive „Opfertod“ und „Verheißung“; für die Gegenwart erscheint dies kaum nachvollziehbar.
Auf dem Denkmal findet sich folgende Inschrift: ZUM GEDENKEN 1914 1918 | IN DIESEM DENKMAL IST EINGESCHLOSSEN | HEILIGE VOM BLUT UNSERER BRÜDER | GETRÄNKTE ERDE VOM SCHLACHTFELD | BEI MÖRCHINGEN IN LOTHRINGEN.
Das Kriegerdenkmal gehört unter seinesgleichen zu denjenigen Monumenten, die eine eigene Gruppe bilden; ihr Charakteristikum ist, dass die dominierenden Statuen „unmilitärisch“ sind: Einerseits handelt es sich um eine klassische Pietà, überlebensgroß auf einem Sandsteinunterbau; jegliches militärisch-kriegerische Beiwerk fehlt. Christliches mit Kriegerischem verbindend zeigen sich solche Monumente, die einerseits das Motiv des Drachentöters – meist in Engelsgestalt – reproduzieren oder den christlich verbrämten kriegerischen Reitersmann abbilden. Die militärischen Aspekte des Tötens und Siegens – nach 1918 – werden auf diese Weise in sublimierter Form gestalterisch umgesetzt. Aus moderner Perspektive wirft dies die Frage auf, wie groß die geistige Distanz zu den Denkmalen aus der Zeit des Nationalsozialismus ist.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Kreuter: Hauenstein im Wandel der Zeiten, 2. Auflage 1958, S. 133
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kappenberg, Jürgen: Krieger-Ehrenmäler. Denkmale in der Westpfalz für Teilnehmer und Opfer der Kriege der letzten beiden Jahrhunderte – Ein mentalitätsgeschichtlicher Überblick. In: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz. 104. Band. Speyer 2006, S. 342ff.