Kirchspiel Ramsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kirchspiel Ramsdorf
Stadt Velen
Koordinaten: 51° 55′ N, 6° 55′ OKoordinaten: 51° 54′ 36″ N, 6° 55′ 15″ O
Fläche: 32,9 km²
Eingemeindung: 1. April 1959
Eingemeindet nach: Ramsdorf
Postleitzahl: 46342
Vorwahl: 02863
Kirchspiel Ramsdorf (Nordrhein-Westfalen)
Kirchspiel Ramsdorf (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Kirchspiel Ramsdorf in Nordrhein-Westfalen

Kirchspiel Ramsdorf war bis 1959 eine Gemeinde im alten Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Das ehemalige Gemeindegebiet gehört heute zur Stadt Velen im Kreis Borken.

Die Gemeinde Kirchspiel Ramsdorf bestand aus den vier alten westfälischen Bauerschaften Bleking, Holthausen, Krückling und Ostendorf und umschloss ringförmig die Titularstadt Ramsdorf. Sie war eine der im Münsterland mehrfach vorkommenden „Kirchspielgemeinden“, die das bäuerliche Umland eines Kirchorts umfassten. Die Gemeinde Kirchspiel Ramsdorf besaß eine Fläche von 32,9 km².[1]

Die Gemeinde Kirchspiel Ramsdorf gehörte seit dem 19. Jahrhundert zum Amt Ramsdorf im Kreis Borken. Am 1. April 1959 wurden die Gemeinden Kirchspiel Ramsdorf und Stadt Ramsdorf durch Landesgesetz zur neuen Gemeinde Ramsdorf zusammengeschlossen.[2] Ramsdorf wiederum wurde am 1. Januar 1975 Teil der Gemeinde Velen.

Das Schicksal der jüdischen Familie von Adolf und Frieda Terhoch, Vieh- und Textilhändler in Ramsdorf, in der NS-Zeit wird zusammen mit dem von Friedas Geschwistern und ihren beiden Söhnen, Zwillingen, in Dingden unter Humberghaus dargestellt. Die Familie überlebte dank ihrer Emigration 1937 in die Niederlande und 1939 nach Kanada, wo die Nachkommen leben. Stolpersteine in der Hausstraße 5 erinnern an die Flüchtlinge.[3]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Quelle
1858 1209 [4]
1871 1134 [5]
1885 1080 [6]
1910 1293 [7]
1939 2029 [8]
1950 2605 [1]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Hans-Walter Pries: Kirchspiel Ramsdorf. In: HIS-Data. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 274.
  3. Acht Stolpersteine erinnern seit Sonntag an jüdisches Leben in Velen und Ramsdorf, von Ruth Zwilich, Stadt Velen, 4. Juli 2012, mit Bildern der Stolpersteine
  4. Statistische Nachrichten über den Regierungs-Bezirk Münster, 1860
  5. Volkszählung 1871
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-commons.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  8. Michael Rademacher: Borken. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.