Kiyomizu-dera (Katō)
Der Kiyomizu-dera (japanisch 清水寺) mit dem Bergnamen Ontake-san (御嶽山) in der Stadt Katō (Präfektur Hyōgo) ist ein Tempel der Tendai-Richtung des Buddhismus. Er ist in der traditionellen Zählung der 24. Tempel des Saigoku-Pilgerwegs und liegt auf 500 m Höhe in den Bergen. Um ihn vom 16. Tempel des Saigoku-Pilgerwegs, dem Kiyomizu-dera in Kyoto zu unterscheiden, wird er auch Banshū Kiyomizu-dera[A 1] genannt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Überlieferung nach wurde der Tempel auf Wunsch der Kaiserin Suiko im Jahr 627 von Priester Hōdō gegründet, der dafür eine elfgesichtige Kannon im Verfahren Ittō Sanrei[A 2] schnitzte. 1913 brannte der Tempel ab, 1917 war er weitgehend wieder hergestellt. Nicht wieder aufgebaut wurde die Schatzpagode (多宝塔 Tahōtō) auf der Höhe hinter der Haupthalle.
Die Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Osten her kommend passiert man das in Rot gehaltene Tempeltor (山門 Sanmon), das hier als Turmtor mit den beiden Tempelwächtern rechts und links von Durchgang, also als Niō-Tor (仁王門 Niō-mom) ausgeführt ist. Man steigt zum Tempelbereich hoch und trifft dann als erstes auf die Yakushi-Halle (薬師堂 Yakushi-dō; 1 im Plan) links am Weg. Danach sieht man links ein Wasserbecken, Hōjō-ike (放生池 ‚Teich der Freilassung‘; 2). Dahinter erhebt sich die große, mit einem Pyramidendach versehene Große Lehrhalle (大講堂 Daikōdō; 3). Auf der rechten Seite führt eine lange Treppe hoch zur Haupthalle, wobei man auf der halben Höhe rechts den Jizō-Pavillon (地蔵堂 Jizō-dō; 4) und links auf einem Absatz den Glockenturm (鐘楼 Shōrō; 6) sieht. Oben steht die Haupthalle (本堂 Hondō; 5), die hier Konpon-chūdō (根本中堂[A 3]) genannt wird.
Hinter der Großen Lehrhalle erstreckt sich das Abt- und Mönchsquartier (A). dort befindet sich auch ein Gästehaus für Pilger (G).
Tempelschätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Wichtiges Kulturgut Japans sind registriert ein Satz von drei großen Schwertern (大刀 三口 Daitō sankō) aus der Heian-Zeit und die Hokke-Sutra in großen Buchstaben, fünfter Band (大字法華経 巻第五 Daiji Hokke-kyō maki daigo).
Als Materielles Kulturgut (有形文化財 Yūkei bunkazai) Japans sind registriert die Kompon-Chūdō, die Daikōdō, der Glockenturm, das Abtquartier und das Gästehaus.
Bilder
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Niō-Tor
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Yakushi-dō
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Dai kōdō
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Treppe zur Haupthalle
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Glockenturm
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Abtquartier
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Banshū (播州) ist die sinojapanische Bezeichnung der alten Provinz Harima, in der der Tempel liegt.
- ↑ Ittō Sanrei (一刀三礼) bedeutet: „nach jeden Hieb mit dem Schnitzmesser drei Gebete“.
- ↑ Das bekannteste Beispiel einer Konpon-chūdō befindet sich am Enryaku-ji.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hyōgo-ken no rekishi sampo henshu iinkai (Hrsg.): Kiyomizu-dera. In: Hyogo-ken no rekishi sampo (ge). Yamakawa Shuppan, 2012. ISBN 978-4-634-24828-1. S. 60.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 34° 58′ 23,5″ N, 135° 4′ 54,5″ O