Klöden
Klöden Stadt Jessen (Elster)
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Koordinaten: | 51° 46′ N, 12° 50′ O | |
Höhe: | 73 m | |
Fläche: | 14,95 km² | |
Einwohner: | 509 (1. Juni 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 | |
Postleitzahl: | 06917 | |
Vorwahl: | 035388 | |
Lage von Klöden in Sachsen-Anhalt
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Klöden ist ein Ortsteil der Stadt Jessen (Elster) im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Vor dem 1. Januar 2011 war Klöden eine eigenständige Gemeinde, die der Verwaltungsgemeinschaft Elbaue-Fläming angehörte.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klöden liegt ca. 12 km westlich von Jessen an der Elbe. Als ein Ortsteil der Gemeinde ist ausgewiesen: Rettig.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]965 wurde die Ortschaft erstmals urkundlich erwähnt.
Am 21. Juli 981 schenkte Otto II. den Ort, der damals im Gau Nizizi in der Grafschaft Diemars lag, gemeinsam mit Pretzsch dem Kloster Memleben.[2]
Bis 1439 war das Schloss Klöden in Besitz Apel Vitzthum des Älteren zu Roßla, welcher als „böser Rat“ Herzog Wilhelms von Sachsen und Mitverantwortlicher am sogenannten Sächsischen Bruderkrieg (1446–1451) eine bedeutende Rolle spielte. Danach gelangte das Schloss im Tausch gegen Lichtenwalde (bei Chemnitz) an die meißnische Adelsfamilie von Honsberg, die es über mehrere Jahrzehnte behalten sollte.[3]
1774 erfolgte eine Begradigung der Elbe bei Klöden, wodurch dem Ort durch den Wegfall des direkten Zugangs zu den westlich der Elbe gelegenen Grundstücken Nachteile entstanden, die auch nur die angelegte neue Elbfähre nicht behoben werden konnten.
Im Jahr 1935 wurde der Ortsname von Clöden in Klöden umgewandelt.
Am 1. Mai 1974 wurde die Gemeinde Schützberg eingegliedert. Am 15. März 1990 wurde Schützberg ausgegliedert und wieder selbstständig.[4]
Am 1. Januar 2011 wurde Klöden in die Stadt Jessen (Elster) eingegliedert.[5]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Silber über blauen mit drei (2:1) Fischen belegten Schildfuß ein blaues Schloß mit Mittelturm und Seitenflügeln, roten Dächern, offenen Fenstern und einem offenen Tor im linken Seitenflügel.“
Das Wappen, das Klöden auch nach der Eingemeindung als Symbol kommunaler Selbstdarstellung führt, wurde 1995 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt. Es knüpft an ein zuvor in Gewohnheitsrecht geführtes Wappen an. Während das Gebäude das örtliche Schloss symbolisiert, verweist der blaue Schildfuß mit den Fischen auf die Lage zur nahe gelegenen Elbe.
Die Farben der Gemeinde sind: Blau-Weiß[6]
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klöden führt eine zweistreifige Flagge, deren erster (mastseitiger) Streifen blau und deren zweiter Streifen weiß sind. Bei der quergestreiften Flagge ist der obere Streifen blau und der untere Streifen weiß. Mittig aufgesetzt ist das Wappen.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg Klöden wird von einem Verein betrieben. Die evangelische Kirche Zum heiligen Kreuz ist seit dem Mittelalter als Wallfahrtsort überliefert.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Bundesstraße 187, die Jessen und Wittenberg verbindet, sind es in nordöstlicher Richtung 12 km.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Ernst von Kanne (1617–1677), Rittergutsbesitzer
- Karl Gottlob Clausnitzer (* 1. Juli 1714 in Rosenthal b. Pirna; † 22. Oktober 1788), Theologe, Superintendent in Cloeden
- Moritz Trautmann (1842–1920), Anglist und Professor an der Universität Bonn
- Gottwalt Weber (1869–1934), Märchenschriftsteller
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Klöden – Stadt Jessen (Elster). Abgerufen am 16. März 2023.
- ↑ MGH DD Otto II. 195. Digitalisat: https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000443/images/index.html?id=00000443&no=1&seite=225.
- ↑ Richard von Mansberg: Erbarmannschaft Wettinischer Lande - Bd. 3, S. 298, Dresden 1905 bis 1908
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
- ↑ Jörg Mantzsch: Das Wappen der Gemeinde Köden, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Innenministerium Sachsen-Anhalt 1995 (Gutachten: Landeshauptarchiv Magdeburg)
- ↑ Jörg Mantzsch: Die Flagge der Gemeinde Klöden, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Innenministerium Sachsen-Anhalt 1995 (Gutachten: Landeshauptarchiv Magdeburg)