Klasse gegen Klasse
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Klasse gegen Klasse (KgK) war eine klandestin organisierte linksextremistische Gruppe in Berlin,[1][2] die von 1992 bis 2003 Terroranschläge verübte. Der Verfassungsschutz legt der Gruppe allein von 1992 bis 1996 insgesamt 33 Brand- und 5 Sprengstoffanschläge zur Last und zählte sie zum autonomen Spektrum.[3] Hauptmotive der Gruppe waren der Klassenkampf sowie der Kampf gegen Gentrifizierung und Kapitalismus, mit dem Ziel einer sozialistischen Revolution. Mitglieder der Gruppe konnten nicht festgenommen werden.
Chronologie der Anschläge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gruppe wurden über 40 Anschläge zur Last gelegt, bei denen es nie zu Personenschaden oder Toten gekommen ist.
Datum | Art |
---|---|
1992 | Erstes militantes Auftreten der KgK, mehrere Brandanschläge gegen Luxusautos und PKW von Politikern.[4] |
März 1993 | Versendung einer 9-mm-Parabellum-Patrone an den damaligen Chef der Berliner Lokalredaktion der taz, Gerd Nowakowski. In einem beiliegendem Schreiben drohte die KgK mit einem Kniescheibenattentat, sollte die taz-Redaktion sich weigern, „neomarxistische Pamplethe“ zu veröffentlichen.[2] |
18. Oktober 1993 | Handgranatenanschlag auf Berliner Nobelrestaurant Auerbach.[5] |
10. September 1993 | Sprengstoffanschlag gegen das Wohnhaus eines Miethausbesitzers in Neukölln.[6] |
19. November 1993 | Zwei Sprengstoffanschläge gegen die Wohnhäuser eines Architekten und des damaligen Leiters des Kreuzberger Stadtplanungsamtes sowie Brandanschläge auf die privaten PKW zweier Berliner Architekten.[3] |
25. März 1996 | Sprengstoffanschlag auf das Privathaus des Berliner Arbeitsrechtlers Klaus Adomeit.[1] |
30. Dezember 1999 | Brandanschläge gegen Luxusautos, begangen von Autonomen, mit von Polizei vermuteter Beteiligung der KgK.[4] |
8. Dezember 2000 | Brandanschlag auf Diplomatenwagen der indischen Botschaft.[7] |
30. Oktober 2002 | Brandanschlag auf Auto des damaligen Kreuzberger Baustadtrats Franz Schulz.[8][1] |
6. August 2003 | Brandanschlag auf Hof des Deutschen Architektur-Zentrums, bei dem zwei PKW ausbrannten und leichte Gebäudeschäden entstanden.[9] |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sebastian Leber: Warum die Polizei die Brandstifter nicht findet. In: tagesspiegel.de. 24. August 2019, abgerufen am 18. März 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Oliver Rast: Blog: Klandestine Militanz ǀ Mit Brandsatz und Bekennerschreiben. In: freitag.de. 27. Juli 2017, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ a b Linker Terror in Berlin. In: Der Spiegel 11/1993, S. 16–17. (PDF)
- ↑ a b Jörn Hasselmann: Als die Kiez-Guerilla Rohrbomben zündete. In: tagesspiegel.de. 20. November 2018, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ a b TS/BK: Neun Luxusautos wurden abgefackelt. In: welt.de. 30. Dezember 1999, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ sans culottes: Handgranaten für „proletarischen“ Kiez. In: taz.de. 30. Oktober 1993, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ uwe rada: „Klasse gegen Klasse“ meldet sich zurück. In: taz.de. 27. September 1994, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ "Klasse gegen Klasse": Anschlag auf Diplomaten-Wagen. In: tagesspiegel.de. 9. Dezember 2000, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ Guido Hartmann: Anschlag auf Kreuzberger Baustadtrat Franz Schulz. In: morgenpost.de. 1. November 2002, abgerufen am 18. März 2022.
- ↑ Jörn Hasselmann: Brandgefährliche „Klassenkämpfer“ melden sich zurück Mehrere Anschläge gehen auf das Konto der Kreuzberger Gruppe KgK – auch Stadtrat Schulz betroffen. In: tagesspiegel.de. 7. August 2003, abgerufen am 18. März 2022.