Klaus Kümmerer
Klaus Kümmerer (* 29. Mai 1959 in Offenhausen Kreis Münsingen) ist ein deutscher Chemiker. Seine Forschungsschwerpunkte sind Grüne und nachhaltige Chemie, Grüne und nachhaltige Pharmazie, Chemie und Kreislaufwirtschaft, Stoffliche Ressourcen und Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt sowie Ökologie der Zeit.[1][2]
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klaus Kümmerer wuchs in Kupferzell-Füßbach (Hohenlokekreis) auf und legte das Abitur am Hohenlohe-Gymnasium in Öhringen ab. Er studierte Chemie an den Universitäten Würzburg und Tübingen, wo er 1990 auch promoviert wurde.[3] Von 1990 bis 1922 war er Koordinator des Berichs Chemie am Öko-Institut in Freiburg i.Br. 1992 wechselte er an das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg der Albert-Ludwigs-Universität (Freiburg). Dort erhielt er 1999 die Lehrberechtigung für Umweltchemie und Umwelthygiene. Nach seiner Habilitation[4] wurde er zunächst Assistenzprofessor und später Leiter der Sektion für Angewandte Umweltforschung am Universitätsklinikum Freiburg. 2002 war er als Visiting Professor an der Case Western Reserve University (Cleveland, OH, USA) in der Abeitsgruppe von Gilles Klopman, einem der Pioniere der Computerchemie. Im Jahr 2005 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg. Von 2008 bis 2010 war er sowohl stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Umwelt und Nachhaltigkeit als auch Beauftragter für Umwelt am Universitätsklinikum Freiburg.
Seit 2010 ist Klaus Kümmerer Professor für Nachhaltige Chemie und physische Ressourcen sowie seit 2011 Direktor des Instituts für Nachhaltige Chemie an der Leuphana Universität Lüneburg. Er war von 2017 bis 2024 Gründungsdirektor des Research & Education Hub am International Sustainable Chemistry Collaborative Center (ISC3).[5] Er ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und berät regelmäßig die EU und UNEP sowie die nationale und internationale Politik in Nachhaltigkeitsfragen.[6] Er ist Gründungsherausgeber der beiden Zeitschriften Sustainable Chemistry and Pharmacy[7] und Current Opinion in Green and Sustainable Chemistry.[8] Er leitet an der Leuphana Professional School die berufsbeleitenden Online-Studiengänge Master of Sustainbale Chemistry[9] und den MBA Sustainable Chemistry Management, die er auch entwickelt hat.[10] Klaus Kümmerer wurde 2023 auf Platz 16 weltweit von insgesamt 99.567 Wissenschaftler*innen im Bereich der Environmental Sciences gemäß des Stanford University Ranking gelistet. Gemessen an den Zitationen lag er in Deutschland auf Platz 1.
Im Jahr 2023 erhielt er den von der Gesellschaft Deutscher Chemiker verliehenen Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie.[11] 2024 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.[12]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Recipharm International Environmental Award, 2009[13]
- Wasserressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., 2015[14]
- Deutschland – Land der Ideen, 2017[15]
- Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie, 2023[11]
- Bundesverdienstkreuz am Bande, 2024[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Klaus Kümmerer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Klaus Kümmerer in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Homepage am Institut für nachhaltige Chemie (INSC)
- Publikationsliste bei Researchgate
- Publikationsliste bei Scholar GPS
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachhaltige-Chemie-und-Ressourcen. Leuphana Universität, Institut für Nachhaltige Chemie (INSC), abgerufen am 22. September 2023.
- ↑ Edith Luschmann: Belastete Gewässer: Medikamente sollen biologisch abbaubar werden. In: Der Spiegel. 10. Mai 2014, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. September 2023]).
- ↑ Klaus Kümmerer: Analyse von in Wässern gelösten organischen Schwefelverbindungen. In: Dissertation. (d-nb.info [abgerufen am 21. September 2023]).
- ↑ Klaus Kümmerer: Eintrag von Pharmaka, Diagnostika und Desinfektionsmitteln aus Krankenhäusern in Abwasser und Gewässer. In: Habilitationsschrift. (d-nb.info [abgerufen am 21. September 2023]).
- ↑ ISC3: Team. Abgerufen am 23. September 2023 (englisch).
- ↑ Arne Gottschalck: Kann Chemie nachhaltig sein? – Das sagt Prof. Klaus Kümmerer. 24. Mai 2021, abgerufen am 21. September 2023.
- ↑ https://www.sciencedirect.com/journal/sustainable-chemistry-and-pharmacy
- ↑ https://www.sciencedirect.com/journal/current-opinion-in-green-and-sustainable-chemistry
- ↑ https://www.leuphana.de/en/professional-school/masters-studies/sustainable-chemistry.html
- ↑ https://www.leuphana.de/en/professional-school/masters-studies/sustainable-chemistry-management.html
- ↑ a b Maren Mielck: Wöhler-Preis für Nachhaltige Chemie geht an Klaus Kümmerer. Gesellschaft Deutscher Chemiker, Pressemitteilung vom 23. Mai 2023 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Mai 2023.
- ↑ a b Prof. Klaus Kümmerer erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande
- ↑ Gareth Macdonald: Prof Kummerer wins Recipharm environmental award. In: outsourcing-pharma.com. 18. März 2017, abgerufen am 30. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Wasser-Ressourcenpreis der Rüdiger Kurt Bode-Stiftung für Klaus Kümmerer. In: GFA-news. 15. Juni 2015, abgerufen am 22. September 2023.
- ↑ Leuphana Universität – Nachhaltiges Medikamentendesign. In: land-der-ideen.de. Abgerufen am 30. Dezember 2024.
Personendaten | |
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NAME | Kümmerer, Klaus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 29. Mai 1959 |
GEBURTSORT | Offenhausen |