Kieferbach
Kieferbach Thierseer Ache, Klausbach, Klausenbach | ||
Schematische Karte zum Lauf der Thierseer Ache/Kieferbaches | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: 2-8-260, DE: 181994 | |
Lage | Österreich, Deutschland | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | Hinterkesselboden nahe Ursprungpass 47° 36′ 52″ N, 11° 58′ 46″ O | |
Quellhöhe | 1221 m ü. A.[1] | |
Mündung | bei Kiefersfelden in den InnKoordinaten: 47° 36′ 22″ N, 12° 12′ 7″ O 47° 36′ 22″ N, 12° 12′ 7″ O | |
Mündungshöhe | 478 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 743 m | |
Sohlgefälle | 31 ‰ | |
Länge | 23,9 km[1] | |
Einzugsgebiet | 123,52 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Bleyerbrücke[3] AEo: 116 km² Lage: 4,1 km oberhalb der Mündung |
NNQ (04.02.1963) MNQ 1951–2006 MQ 1951–2006 Mq 1951–2006 MHQ 1951–2006 HHQ (20.07.1963) |
260 l/s 860 l/s 3,44 m³/s 29,7 l/(s km²) 52,3 m³/s 115 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Trockenbach, Trainsbach, Gießenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Stallenbach, Glemmbach, Tiefenbach, Abfluss des Thiersees, Abfluss des Hechtsees | |
Gemeinden | Thiersee, Kiefersfelden, Bayrischzell |
Der Kieferbach, im Oberlauf nur Ache oder Klausbach, im Mittellauf Thierseer Ache und im Unterlauf auch Klausenbach genannt, ist ein circa 24 km langer, linker bzw. westlicher Zufluss des Inn in den Nördlichen Kalkalpen in Österreich und Deutschland.
Namensdeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bach tritt im 13. Jh. mit der Form ad locum … Chivirinis Ursprinch („Quelle des Kieferbachs“) erstmals urkundlich in Erscheinung. Das Bestimmungswort leitet sich am ehesten vom bairischen Wort kifer für „Gries, Sand“ ab, demzufolge wäre die Bedeutung ursprünglich „sandiger Bach“ gewesen.[4]
Klausenbach bzw. Klausbach kommt von „klausen“, dazu wurde früher der Holztransport aus den umliegenden Wäldern mittels Aufstauen des Bachs abgewickelt, was noch teilweise in der Glemmtalschlucht sichtbar ist. Die grammatikalisch scheinbar richtige Schreibweise Thierseeer Ache ist falsch.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss entspringt in Tirol als Klausbach im Hinterkesselboden aus mehreren kleinen, zeitweise trockenliegenden Bächen der Nordseite des Schönfeldjochs beim Ursprungpass, fließt als Thierseer Ache im Thierseetal durch die Gemeinde Thiersee, vorbei am Zementwerkssteinbruch in Wachtl über die Grenze nach Bayern. Im Bereich von der Staatsgrenze bis zur Gießenbachmündung hat das Gewässer die beiden amtlich geführten Namen Kieferbach und Klausenbach. Nach dem linksseitigen Zufluss des Gießenbaches folgen die Wachtl-Express-Bahn und die Thierseestraße gemeinsam dem Flusslauf durch das Klausenbachtal in Richtung Kiefersfelden. Etwa auf halber Strecke fließt rechts der Hechtseeabfluss zu. Der Fluss fließt dann als Kieferbach durch das Dorf und mündet schließlich im Ortsteil Unterkiefer in den Inn.
Die Thierseer Ache, der Klausenbach und der Kieferbach bilden ab dem zufließenden Glemmbach die Grenze zwischen den Bayerischen Voralpen im Norden und den Brandenberger Alpen im Süden.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten in Kiefersfelden befindet sich am rechten Ufer ein Wehr und daran anschließend eine Wasserkraftschnecke.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Lauf der Thierseer Ache ist zum überwiegenden Teil natürlich oder naturnah.[1] Sie weist auf Tiroler Gebiet Gewässergüteklasse II auf (Stand 2005).[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c TIRIS – Tiroler Raumordnungs‐ und Informationssystem
- ↑ Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Inn, Seite 2 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,8 MB)
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 228, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 268, „Kieferbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005. (PDF; 1 MB ( vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive))