Kleinblütige Nachtkerze
Kleinblütige Nachtkerze | ||||||||||||
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Oenothera parviflora-Gruppe, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oenothera parviflora | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzenart Kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora) gehört zur Gattung Nachtkerzen (Oenothera) innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie stammt aus dem östlichen Nordamerika. In der Sammelart Oenothera parviflora agg. werden mehrere schwer bestimmbare Kleinarten zusammengefasst.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kleinblütige Nachtkerze (Oenothera parviflora s. str.) ist eine überwinternd grüne, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0,5 bis 1,5 Metern erreicht. Der Stängel ist im unteren Bereich tiefrot überlaufen. Die Blattspreite ist lanzettlich, dunkelgrün mit roten Mittelnerven.[1]
Der Blütenstand ist dicht und abgestutzt. Die Knospen sind zuerst grün, dann braun-rot überlaufen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind röhrig verwachsen. Die Blütenbecherröhre ist 30 bis 40 Millimeter lang. Die bis zu 2 Zentimeter langen Kelchzipfel sind deutlich voneinander entfernt. Die vier Kronblätter sind 10 bis 20 Millimeter lang und breit.[1] Die Blütezeit reicht von Juni bis September.
Die Kapselfrucht ist 2 bis 3 Zentimeter lang.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Kleinarten dieser Sammelart handelt es sich um Therophyten bis Hemikryptophyten.[3]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kleinblütige Nachtkerze stammt aus dem östlichen Nordamerika. Sie ist ein Neophyt, der seit dem 17. Jahrhundert in Mitteleuropa heimisch ist. In Mitteleuropa kommt die Kleinblütige Nachtkerze selten im Tiefland vor, vor allem an den Küsten (Dünen), auf sandigen Flussufern und auf „Unkrautbeständen“ in Heiden, desgleichen in den Sandgebieten am Nieder-, Mittel- und nördlichen Oberrhein; sehr selten findet man sie am Main, in Franken sowie im Alpenvorland, desgleichen im Ober- und Niederösterreich und in der Steiermark.
Die Kleinblütige Nachtkerze gedeiht am besten auf trockenen, mäßig nährstoffreichen Böden, die sandig oder steinig-kiesig und locker sein sollten. Sie gedeiht in Gesellschaften des Verbands Dauco-Melilotion, kommt aber auch in denen der Verbände Sisymbrion oder Salsolion vor.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Oenothera parviflora erfolgte 1759 durch Carl von Linné. In der Sammelart Oenothera parviflora agg. werden mehrere schwer bestimmbare Kleinarten zusammengefasst.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oenothera parviflora L. s. str., Kleinblütige Nachtkerze. auf FloraWeb.de
- Oenothera parviflora - Gruppe, Kleinblütige Nachtkerze (Artengruppe). auf FloraWeb.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Oenothera parviflora L. s. str., Kleinblütige Nachtkerze. auf FloraWeb.de
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 689.
- ↑ Oenothera parviflora - Gruppe, Kleinblütige Nachtkerze (Artengruppe). auf FloraWeb.de
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. 20. neu bearbeitete Auflage, Gefäßpflanzen Grundband, 2011, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 978-3-8274-1606-3
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 3, ISBN 3-440-08048-X
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oenothera parviflora L., Kleinblütige Nachtkerze. auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Kleinblütige Nachtkerze. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Oenothera parviflora L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. Dezember 2015.
- Foto mit unsicherer Bestimmung