Kleine Luxemburger Schweiz
Die Kleine Luxemburger Schweiz oder Region Müllerthal (bzw. manchmal nur Müllerthal genannt) bezeichnet eine Gegend im Nordosten des Großherzogtums Luxemburg, welche unter anderem Echternach, Berdorf, Grundhof, Consdorf, Befort (frz. Beaufort) und Müllerthal (frz. Mullerthal) umfasst.
Ihren Namen verdankt sie den Sandsteinfelsen, welche durch Fließgewässererosion (Sauer, Schwarze Ernz) entstanden sind und bei Wander- und Kletterfreunden sehr beliebt sind. Die Gegend wird vom Mullerthal Trail durchquert, einem die Fels- und Bachlandschaften in drei Schleifen erschließenden Wanderweg von 112 km Gesamtlänge. Die Luxemburger Schweiz[1] ist Teil des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks.
Die LEADER-Region Müllerthal umfasst die sieben Gemeinden des Kantons Echternach (Echternach, Befort, Berdorf, Bech, Consdorf, Rosport-Mompach, Waldbillig) sowie die angeschlossenen Gemeinden Fischbach, Fels, Nommern, Heffingen und Reisdorf.[2]
Die Bevölkerungszahl ist in den letzten vierzig Jahren um 50 % gestiegen, in den Gemeinden Befort und Fels sogar um 76 %. Landwirtschaftlich genutzt werden 57,7 % der Fläche, die Zahl der Betriebe ist jedoch stark rückläufig. Forstwirtschaftlich genutzt werden 38,5 %, wobei die Gemeinden Fels mit 61,7 %, Befort mit 53,9 %, Fischbach mit 52 % und Echternach mit 47,3 % Waldanteil an der Spitze liegen. Die Wirtschaftsstruktur ist durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt; allein die Stadt Echternach verfügt über ein Industriegebiet, und nur Echternach, Befort und Fels bieten ein vollständiges Versorgungs- und Dienstleistungsangebot. Jugendherbergen gibt es in Befort, Fels und Echternach. Den Touristen stehen zahlreiche Wanderwege, Radwege und Picknickplätze zur Verfügung. Es finden sich keltische und römische Siedlungsspuren, Burgen in Befort und Fels sowie Schlösser in Fischbach, Meysemburg und Rosport. Die großen Veranstaltungen konzentrieren sich auf die Sommermonate, wie das internationale Festival „Klassische Musik“ in Echternach, „Art in Beaufort“ sowie „Biennale de Beaufort“. In Fels gibt es ein kleines Museum zur einstigen Textilindustrie.[3] Berdorf verfügt über ein natürliches Amphitheater, das Amphitheater Breechkaul.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haysom, Marcus: Climbing in Berdorf. 118 S., 2009, ISBN 978-2-87996-636-6
- Thorsten Hoyer: Luxemburg: Mullerthal Trail. Wandern in der Kleinen Luxemburger Schweiz, 2. Auflage. Conrad Stein Verlag, Welver. 112 S., 2012. ISBN 978-3-86686-355-2
- Krippel, Yves (Hrsg.): Die Kleine Luxemburger Schweiz: geheimnisvolle Felsenlandschaft im Wandel der Zeit. Société des naturalistes luxembourgeois, Musée national d'histoire naturelle & Administration des eaux et forêts, Luxembourg. 251 S., 2005, ISBN 2-919877-09-7
- Massard, Jos. A.: Ein sensationeller Farnfund in der „Kleinen Luxemburger Schweiz“. Annuaire de la Ville d’Echternach 1995: S. 218–221 (betr.: Trichomanes speciosum), 1996. PDF
- Massard, Jos. A.: Aspects historiques de l’histoire naturelle du Mullerthal et de ses environs. Annuaire de la Ville d'Echternach 2001: S. 31–55, 2001.
- Massard, Jos. A.: Historisch-naturwissenschaftlicher Streifzug durch den Kanton Echternach. Nos Cahiers, 19 (2–3): S. 363–393, 1998. PDF
- Ries, C./Krippel, Y.: Sandstone landscapes in Europe. Ferrantia (Travaux scientifiques du musée national d’histoire naturelle de Luxembourg), 44: S. 1–254, 2005. PDF
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kleine Luxemburger Schweiz
- [www.climbing.lu Müllerthal]
- Müllerthaltrail
- Entstehung und Bilder
- Documentation concernant la région de la Petite Suisse luxembourgeoise (franz.) (PDF-Datei; 1,73 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Muellerthal lockt mit einer filmreifen Naturkulisse , Christine Neubauer in: bellevue.nzz.ch, 22. Februar 2020, abgerufen am 3. März 2020
- ↑ Diese Karte veranschaulicht das Gebiet der „Lokalen Arbeitsgruppe LEADER-Müllerthal“ ( des vom 5. Mai 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ The textile museum - Larochette/Fels
Koordinaten: 49° 42′ 0″ N, 6° 30′ 0″ O