Kleiner Schlagflügelapparat
Kleiner Schlagflügelapparat | |
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Typ | Gleitflugzeug + Linearmotor mit Kohlensäure-Antrieb |
Entwurfsland | |
Hersteller | Maschinenfabrik Otto Lilienthal |
Erstflug | 1893 auf dem Fliegeberg in Lichterfelde im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf |
Indienststellung | 1893 |
Produktionszeit | 1893–1896 |
Stückzahl | ca. 1 bis 2 (sonst unbekannt) |
Der Kleine Schlagflügelapparat war ein Gleiter, der von Otto Lilienthal von 1893 bis 1896 weiterentwickelt wurde. Als Experimentalgleiter, der wie sein Maihöhe-Rhinow-Apparat zusammenfaltbar war, sollte er mit Muskelkraft und einem zusätzlich zu entwickelnden Motor den Vogelflug nachahmen und damit den Flug verlängern. Lilienthals Techniker Hugo Eulitz entwickelte zu diesem Zweck einen speziellen Einzylinder-Kohlensäure-Motor.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Flugapparat erhielt seinen Namen vom Flügelschlag der Vögel, den Lilienthal mit seinem Modell umsetzen wollte. Die Lilienthal Brüder hatten in der Vorbereitung viel Zeit mit Berechnungen und Experimenten zum Flügelschlag investiert. Der für ihn nun sichere Gleitflieger sollte durch die aktive Schlagtechnik, unterstützt durch einen mit Kohlensäure angetriebenen Linearmotor, Erweiterung finden. Diesen Motor entwickelte sein Techniker Eulitz und im Jahre 1894 konnte er im Schlagflügelapparat erstmalig erprobt werden.[1] Auf dem (Fliegeberg Lilienthals ) in Lichterfelde im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf hob er das erste Mal ab, nicht so ganz zufrieden, hielt Lilienthal aber an den Experimenten mit dem Schlagflügelapparat fest. Gemeinsam mit dem Maihöhe Rhinow Apparat meldete er die Gleiter am 3. September 1893, unter dem Deutsche Reichspatent Nummer 77916 (77), zum Patent an.[2]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kohlensäure-Linearmotor einschließlich CO2-Flasche, Gewicht: ca. 10 Kilogramm, ab 1894
- Leistung des Motors: 2 PS
- Spannweite: 6,8 m
- Fläche: 12 m²
- max. Tiefe 2,5 m
- Gewicht ohne Motor: 22 Kilogramm[3]
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Kohlensäure-Linearantrieb von Hugo Eulitz, ein Techniker Lilienthals (1994)
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Zusammengefalteter kleiner Schlagflügelapparat
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Übungsgelände Fliegeberg in Lichterfelde
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Unsere Lehrmeister im Fluge
Zeichnung Lilienthals in seinem Buch Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst, 1889 -
Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst (PDF 12,78 MB)
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Lilienthals Gleiter als Modelle Großer Schlagflügelapparat (als Weiterentwicklung (Mitte)), Derwitzer Apparat (links) und Großer Doppeldecker (rechts)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lilienthal‘sche Flugapparate Kleiner Schlagflügel-Apparat auf lilienthal-museum.de
- Fotoarchiv des Flugjahres 1894 auf dem Übungsgelände am Fliegeberg mit kleinem Schlagflügelapparat auf lilienthal-museum.de
- Lilienthals Flugzeugkonstruktionen Kleiner Schlagflügelapparat und erster Kohlesäuremotor auf Fliegerweb.com
- Flugapparat Otto Lilienthals Rekonstruktion mit Gasflasche auf meckpomm.museum-digital.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lilienthal Flügelschlagapparat von 1893: Flügelschläge sollen den Flug verlängern. Flugzeug Lexikon Technikmuseum Berlin, abgerufen am 25. Dezember 2021.
- ↑ Kaiserliches Patentamt: Patentschrift Nr. 77916 Otto Lilienthal in Berlin Flugapparat Patentiert im Deutschen Reich vom 3. September 1893. (PDF; 555 KB) Otto Lilienthal Museum, 1893, abgerufen am 25. November 2023.
- ↑ Lilienthal: Kleiner Schlagflügelapparat 1893. lilienthal-museum.de, 1892, abgerufen am 25. November 2023.