Kleiner Schwarzer Krait

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Kleiner Schwarzer Krait

Kleiner Schwarzer Krait (Bungarus lividus)

Systematik
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Elapoidea
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Echte Giftnattern (Elapinae)
Gattung: Kraits (Bungarus)
Art: Kleiner Schwarzer Krait
Wissenschaftlicher Name
Bungarus lividus
Cantor, 1839

Der Kleine Schwarze Krait (Bungarus lividus) ist eine giftige Schlangenart aus der Familie der Giftnattern (Elapidae). Die Erstbeschreibung erfolgte durch den dänischen Zoologen Theodore Edward Cantor.

Bungarus lividus besitzt einen kräftigen, aber schlanken Körperbau und erreicht eine Gesamtlänge zwischen 65 und 110 cm. Der Schwanz ist kurz. Der Kopf ist flach und wenig vom Hals abgesetzt. Die Augen sind relativ klein und besitzen runde Pupillen. Die Rückenschuppen (Scuta dorsalia) sind glatt und liegen in 15 Reihen um die Rückenmitte. Im Gegensatz zu anderen Bungarus-Arten sind die Rückenschuppen entlang der Wirbelsäule von Bungarus lividus nicht nennenswert vergrößert und in ihrer Gestalt den restlichen Rückenschuppen ähnlich.[1][2] Der Körper ist oberseits einfarbig dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt und glänzend. Die Bauchseite ist cremefarben. Der Giftapparat besteht, wie für Giftnattern typisch, aus seitlich des Schädels befindlichen Giftdrüsen (spezialisierte Speicheldrüsen) und über einen Giftkanal verbundenen Fangzähne im vorderen Oberkiefer (proteroglyphe Zahnstellung).

Das Verbreitungsgebiet umfasst Regionen in Bangladesch, Bhutan, China, Indien[1] und Nepal[2]. Besiedelte Habitate werden von montanen Feuchtwäldern dargestellt.[1]

Bungarus lividus führt eine nachtaktive, bodenbewohnende und versteckte Lebensweise. Bei Bedrohung wird der Körper häufig zusammengerollt und der Kopf unter den Körperschlingen versteckt. Nur bei anhaltender Provokation durch den Menschen setzt die Schlange sich durch Giftbisse zur Wehr. Möglicherweise verhält sie sich nachts, ähnlich wie verwandte Bungarus-Arten, in Bedrängnis weniger behäbig. Zum Beutespektrum zählen in erster Linie andere Schlangen. Gelegentlich werden kleine Säugetiere, Echsen, Froschlurche und Fische erbeutet. Die Art pflanzt sich durch Oviparie, also eierlegend, fort.[3]

Das Giftsekret von Bungarus lividus zeichnet sich durch präsynaptisch und postsynaptisch wirksame Neurotoxine aus und ist auch gegenüber dem menschlichen Organismus äußerst potent. Nach einem Giftbiss treten geringfügig ausgeprägte Lokalsymptome an der Bissstelle, unspezifische Allgemeinsymptome (z. B. Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerz) sowie als Leitsymptom Lähmungserscheinungen bis hin zur Paralyse auf. Der Tod kann durch periphere Atemlähmung eintreten. Es steht kein spezifisches Antivenin zur Verfügung, allerdings kann auf Antivenine zurückgegriffen werden, die bei Intoxikationen durch verwandte Spezies zugelassen sind (z. B. 'SII Polyvalent Antisnake Venom Serum (lyophilized)' des Herstellers Serum Institute of India Ltd., Indien).[1]

Es ist davon auszugehen, dass es regelmäßig zu Bissunfällen mit Bungarus lividus kommt. Einzelne Todesfälle wurden dokumentiert. Statistische Angaben hierzu scheinen jedoch aufgrund häufiger Verwechslungen mit anderen Giftschlangen nicht zuverlässig zu sein.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d University of Adelaide, Clinical Toxinology Resources: Bungarus lividus (aufgerufen am 1. Juli 2018)
  2. a b c Encyclopedia of Life: Bungarus lividus (aufgerufen am 1. Juli 2018)
  3. Bungarus lividus In: The Reptile Database (aufgerufen am 1. Juli 2018)
  • Boulenger, G.A. 1890. The Fauna of British India, Including Ceylon and Burma. Reptilia and Batrachia. Taylor & Francis. London. xviii, 541 pp.
  • Cantor, T.E. 1839. Spicilegium serpentium indicorum [parts 1 and 2]. Proc. Zool. Soc. London 7: 31-34, 49-55.
  • Slowinski, J. B. 1994. A phylogenetic analysis of Bungarus (Elapidae) based on morphological characters. Journal of Herpetology 28(4):440-446.
Commons: Kleiner Schwarzer Krait (Bungarus lividus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien