Klinikum Friedrichshafen
Klinikum Friedrichshafen GmbH | ||
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Ort | Friedrichshafen
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Bundesland | Baden-Württemberg | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 47° 40′ 24″ N, 9° 25′ 47″ O | |
Geschäftsführerin | Anthea Mayer | |
Betten | Friedrichshafen: 370 (plus 28 in Geriatrische Rehabilitation), Tettnang: 144 | |
Mitarbeiter | Friedrichshafen: 1531 | |
Gründung | 2005 | |
Website | www.medizin-campus-bodensee.de | |
Lage | ||
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Das Klinikum Friedrichshafen ist ein Krankenhaus im baden-württembergischen Friedrichshafen am Bodensee.
Daten und Fakten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals wurde in Friedrichshafen 1427 das „Spital zum Heiligen Geist von Buchhorn“ erwähnt.[1]
1892 wurde das „Karl-Olga-Krankenhaus“ in der Ailinger Straße eingeweiht. 1971 begannen die Bauarbeiten für eine moderne Klinik mit 460 Betten und Juni 1975 wurde das „Städtische Krankenhaus Friedrichshafen“ eröffnet. Im Jahr 2005 wurde aus dem Städtischen Krankenhaus im Westen der Stadt die Klinikum Friedrichshafen GmbH. Geschäftsführer ist Franz Klöckner (seit 2021).
Auf dem Krankenhaus-Gelände oberhalb von Friedrichshafen-Fischbach wurde der Medizin Campus Bodensee begründet. Viele weitere Gesundheitsversorger sind hier seit rund zehn Jahren vertreten.
Zum Medizin Campus Bodensee gehört seit 2015 auch die Klinik Tettnang GmbH. Beide Krankenhäuser mit ihren Medizinischen Versorgungszentren bilden den kommunalen Klinikverbund Medizin Campus Bodensee (MCB). Zwischen 2013 und 2020 gehörte auch das Krankenhaus 14 Nothelfer in Weingarten zum MCB, welches aber 2020 dauerhaft geschlossen wurde.
Das Klinikum Friedrichshafen ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Eberhard Karls Universität Tübingen.[2]
Der MCB arbeitet seit Jahren hochdefizitär. 2022 und 2023 erzielte er Verluste in zweistelliger Millionenhöhe, die die Stadt Friedrichshafen als Träger ausgleichen muss.[3]
Ende 2023 berichtete der Südkurier erstmals über ernsthafte Vorwürfe gegen das Klinikum. Intensivpatienten seien regelhaft durch unerfahrene Assistenzärzte betreut worden, es habe deshalb auch Todesfälle gegeben. Eine Oberärztin, die die Missstände an den Vorstand gemeldet hatte, sei zum Schweigen verpflichtet und versetzt worden. Sie verübte Suizid.[4] Anfang 2024 nahm die Staatsanwaltschaft Ravensbrück Ermittlungen gegen fünf Ärztinnen und Ärzte des Klinikums auf.[5][6] Der für die kardiologische Intensivstation verantwortliche Chefarzt wurde darauf vom Klinikum zunächst unter vollen Bezügen freigestellt, dann entlassen.[7][8] Ihm wird außerdem vorgeworfen, Patienten intransparent in eine klinische Studie[9] eingebracht zu haben, bei der sehr teure Herzeingriffe durchgeführt und abgerechnet worden seien.[6][10] Zudem wurde von der Schwester der verstorbenen Oberärztin gegen den ehemaligen Vorgesetzten am Klinikum Friedrichshafen Strafanzeige wegen Körperverletzung, Nötigung, Verleumdung und übler Nachrede erstattet.[11][12]
Fachabteilungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Kliniken und Sektionen gibt es im MCB:
- Akut- und Notfallmedizin Friedrichshafen
- Allgemein- und Viszeralchirurgie Friedrichshafen-Tettnang, mit der Sektion Adipositaschirurgie
- Anästhesiologie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie Friedrichshafen-Tettnang
- Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Onkologie und Palliativmedizin Friedrichshafen/Tettnang
- Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
- Gynäkologie und Geburtshilfe, mit Brustzentrum Bodensee (in Kooperation mit dem Klinikum Konstanz)
- Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, mit den Sektion Elektrophysiologie sowie Sektion Interventionelle Kardiologie und strukturelle Herzerkrankungen
- Klinik für Kinder und Jugendliche mit der Sektion Pädiatrische Psychosomatik
- Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie
- Neurologie, mit Sektion Geriatrie
- Diagnostische und Interventionelle Radiologie / Nuklearmedizin
- Unfallchirurgie, Orthopädische Chirurgie und Endoprothetik Friedrichshafen/Tettnang
- Urologie, Kinderurologie und onkologische Urologie
- Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Tettnang, mit zertifiziertem Kontinenz- und Beckenbodenzentrum
- Klinik für HNO-Erkrankungen Tettnang
Darüber hinaus gibt es mehrere von den Fachgesellschaften zertifizierte Organ- und Kompetenzzentren.
Rettungshubschrauber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In direkter Nachbarschaft und mit Anbindung zum Klinikum Friedrichshafen ist der Rettungshubschrauber Christoph 45 der Deutschen Rettungsflugwacht stationiert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aufgewertet: Wie die Stadt zum Klinikum kam. In: Schwäbische Zeitung vom 17. Juni 2011.
- ↑ Akademische Lehrkrankenhäuser ( vom 24. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Katy Cuko: Medizin Campus Bodensee macht in zwei Jahren Verluste von 43 Millionen Euro. 13. Mai 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Benjamin Schmidt: Es geht um Patienten und den Tod einer Oberärztin: Schwere Vorwürfe gegen das Klinikum. 13. Dezember 2023, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Cian Hartung: Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen Ärzte des MCB ein. 8. März 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ a b Christine Keck: (S+) Warum die Staatsanwaltschaft in Friedrichshafen gegen fünf Klinikärzte ermittelt. In: Der Spiegel. 15. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. August 2024]).
- ↑ Katy Cuko, Julia Blust, Cian Hartung: Chefarzt muss gehen: Erste Konsequenzen am Klinikum Friedrichshafen. 25. Juli 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Philip Kaleta: Klinik-Skandal am Bodensee: Chefarzt nach Vorwürfen freigestellt. 9. April 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024 (deutsch).
- ↑ Studie Nr. NCT04763200. In: ClinicalTrials.gov. Abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Katy Cuko: Klinische Studien am Patienten – und keiner schaut genau hin? 2. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Cian Hartung: Schwester der verstorbenen Oberärztin erstattet Anzeige gegen Chefarzt. 8. Juni 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024.
- ↑ Mobbing? Schwere Vorwürfe - Report Mainz - ARD | Das Erste. Abgerufen am 4. Dezember 2024.