Klitsche (Umgangssprache)
Klitsche ist ein umgangssprachliches, abwertend-geringschätziges Wort für ein kleines, dürftiges, ärmliches Anwesen, ein Dorf, einen Bauernhof, einen Betrieb oder eine Fabrik.[1][2] Daneben existiert auch die Bedeutung ‚Schmierentheater‘.[1]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wort ist ursprünglich vorwiegend ostdeutsch; im 19. Jahrhundert existiert es im schlesischen und obersächsischen Dialekt in der Bedeutung ‚kleines ärmliches Landgut, altes Häuschen, Lehmhütte‘. Daher könnte es entlehnt sein aus polnisch kleć ‚armseliges Bauwerk, Lehmhaus‘.[3][4]
Eine andere Erklärung sucht den Ursprung in dem Verb klitschen ‚hell klatschen, kleben‘ (daher auch klitschnass), dann etwa im Sinne von ‚schnell hingeklitscht‘ oder ‚auf lehmigem, klitschigem Boden errichtet‘.[4] klitschen ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar.[5] Das Grimmsche Wörterbuch (19. Jahrhundert) gibt für Klitsche auch die damit verwandten Bedeutungen ‚Fliegenklatsche‘, ‚Klatschrose‘, ‚Schmitze vorn an der Peitschenschnur‘.[3]
Weblinks
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- Verwendungsbeispiele im Textkorpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Klitsche. In: Duden – Die deutsche Rechtschreibung. (duden.de)
- ↑ Klitsche. In: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 1969, zitiert nach DWDS
- ↑ a b klitsche. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 11: K – (V). S. Hirzel, Leipzig 1873, Sp. 1211 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ a b Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Eintrag Klitsche. Berlin 1989, zitiert nach DWDS.
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Eintrag klitschen, Berlin 1989, zitiert nach DWDS