Klosterbibliothek Polling
Die ehemalige Klosterbibliothek Polling war einst die zweitgrößte Bibliothek in Bayern, nach der Münchner Hofbibliothek.[1] Sie gehörte zum Kloster Polling und wurde während der Säkularisation in Bayern aufgelöst. Um 1631 war der Bestand noch relativ klein und hauptsächlich aus der Bereich der Theologie.[2] Die größten Zuwachsraten des Bestandes waren unter der Verantwortung des Propstes Franz Töpsl, während des Zeitalters Aufklärung zu verzeichnen. Vor Probst Töpsl waren 20.000 Bände im Bestand.[3] Ein großer Anteil des Bestandes von 80.000 Bänden, ging im Wesentlichen in die heutige Bayerische Staatsbibliothek und die Universitätsbibliothek Ingolstadt ein. Hierzu gehörten unter anderem 653 Handschriften und 1394 Inkunabeln.[3]
Der eindrucksvolle Bibliothekssaal wird heute für Konzerte und Veranstaltungen genutzt. Von 1776 bis 1778 fand der Bau dieses Bibliothekgebäudes statt.[2] Baumeister des Gebäudes war Matthias Bader, die Deckenfresken malte Johann Baader und der Stuck stammt von Thassilo Zopf.[4] Nach der Säkularisation, etwa um 1814, kaufte die Familie Streicher das Gebäude, die den großen Saal als Lagerraum verwendete.[5] Während des Zweiten Weltkriegs lagerten hier rund 800 teils sehr wertvolle Bilder aus der Bayerischen Staatsgemäldesammlung.[6] Im November 1971 gründeten Mitglieder des Rotary Clubs Weilheim einen Verein, um den Bibliothekssaal zu renovieren und für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen.[7] Seit 1975 wird der Saal regelmäßig für klassische Konzertveranstaltungen genutzt, es fanden bereits mehrere hundert Konzerte statt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bibliotheksaal. In: Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon. Polling 1992, Halbband 1, S. 110–180
- Fridolin Dreßler, Ladislaus Buzás, Hermann Wiese: Zur Geschichte der Pollinger Bibliothek, Hrsg.: Verein der Freunde des Pollinger Bibliothekssaals, Verlag: Das Werkstattbuch, 1978. 46 S.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ladislaus Buzás: Polling und die Universitätsbibliothek Ingolstadt – Landshut – München. In: Fridolin Dreßler, Ladislaus Buzás, Hermann Wiese: Zur Geschichte der Pollinger Bibliothek, S. 26
- ↑ a b Fridolin Dreßler, Ladislaus Buzás, Hermann Wiese: Zur Geschichte der Pollinger Bibliothek, S. 11
- ↑ a b Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon, S. 135
- ↑ Gemeinde Polling: Bibliothekssaal, abgerufen am 28. Januar 2015
- ↑ Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon, S. 137
- ↑ Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon, S. 137–138
- ↑ Max Biller: Pollinger Heimat-Lexikon, S. 139–140