Knabenschule an der Burgstraße (Hannover)
Die Knabenschule an der Burgstraße[1] in Hannover, zeitweilig auch Bürgerschule 33/34,[2] später Volksschule I[3] oder Bürgerschule I und Volksschule Burgstraße 22 genannt,[4] war eine im 19. Jahrhundert nur für Knaben eingerichtete Schule.[1] Das Schulgebäude der Bürgerschule[5] und späteren Volksschule fand sich in der – damaligen – Burgstraße 22[4] im heutigen hannoverschen Stadtteil Mitte.[6]
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Knabenschule wurde in den Jahren von 1890 bis 1893 für seinerzeit 172.000 Mark (umgerechnet heute etwa 1.417.000 Euro) entlang der Burgstraße errichtet.[1] Nach Plänen durch den Stadt-Bauinspektor Paul Rowald[2] entstand dabei ein Schulhaus mit 15 Klassenräumen, von denen zwei durch eine vierteilige Verbindungstür verbunden waren, die sich nach dem Öffnen zu einem großen Saal vor allem zum gemeinsamen Singen vergrößern ließ. Die Klassenräume reihten sich an der Hofseite zwischen den beiden Kopfenden eines vier Meter breiten Ganges auf.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn des Ersten Weltkrieges brachte die Stadt Hannover Bewohner aus der in Lothringen gelegenen Stadt Metz in den Räumen der hannoverschen Bürgerschule in der Burgstraße unter. Erst am 8. September 1914 vermeldete der Magistrat der Stadt Hannover die Umquartierung von insgesamt 210 der Ausgewiesenen von der Burgstraße nach Laatzen und Grasdorf in die beiden städtischen Ziegeleien in Laatzen und Grasdorf II.[7]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ostern 1927 bis Ostern 1935:[3] Herschel Grynszpan[4]
- um 1932: Helmut Fürst[5]
- Johann Trollmann (Rukeli)[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d o. V.: Centralblatt der Bauverwaltung ..., W. Ernst & Sohn, 1897, S. 387f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b o. V.: Verwaltungsbericht des Magistrats der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover, 1906-07, Hannover: A. Eberlein, 1908, S. 318; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b Lutz van Dijk: „Das freche Argument … mit dem erschossenen Legationsrat ein homosexuelles Verhältnis gehabt [zu haben].“ In: Invertito. Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten, Jg. 21 (2019), S. 106–123, hier: S. 111
- ↑ a b c Lutz van Dijk: Der Attentäter. Herschel Grynszpan und die Vorgänge um die „Kristallnacht“ (= Rororo-Rotfuchs, Bd. 527), Original-Ausgabe, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag, 1988, ISBN 978-3-499-20527-9 und ISBN 3-499-20527-0, S. 28 u.ö.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b Martina Mußmann (Red.), Matthias Horndasch, Helmut Fürst: Ich war Deutscher wie jeder andere! Matthias Horndasch im Gespräch mit dem Zeitzeugen und Holocaustüberlebenden Helmut Fürst (= Schriftenreihe der Mahn- und Gedenkstätte Ahlem, Bd. 6), hrsg. von der Region Hannover, Team Kultur, Hannover: Region Hannover, 2008, ISBN 978-3-00-024079-9, S. 6
- ↑ Helmut Zimmermann: Burgstraße, in: ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 52
- ↑ Michael Ehrhardt: Die Aufnahme von Flüchtlingen aus Ostpreußen im heutigen Niedersachsen 1914/1915, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Jahrgang 81 (2009), S. 143–176; hier: S. 147; auch als vollständiger Jahrgangsband im PDF-Format von der Seite der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen
- ↑ Roger Repplinger: Leg dich, Zigeuner. Die Geschichte von Johann Trollmann und Tull Harder. Piper ebooks, München 2012, ISBN 978-3-492-95565-2 [E-Book ohne Seitennummer]
Koordinaten: 52° 22′ 25″ N, 9° 43′ 51,7″ O