Knie nieder und friß Staub

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Knie nieder und friß Staub
Originaltitel Anda muchacho, spara!
Produktionsland Italien, Spanien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Aldo Florio
Drehbuch Aldo Florio
Bruno di Geronimo
E. M. Brochero
Produktion Alfredo Nicolai
Eduardo M. Brochero
Musik Bruno Nicolai
Kamera Emilio Foriscot
Schnitt Romeo Ciatti
Synchronisation

Knie nieder und friß Staub (Originaltitel: Anda muchacho, spara!) ist ein Italowestern in spanischer Koproduktion – der Originaltitel des Films ist teilweise spanisch, ein Alternativtitel Il sole sotto la terra – von Regisseur Aldo Florio aus dem Jahr 1971. Der recht harte Film hatte seine deutsche Erstaufführung am 23. Juni 1972.

Die Sträflinge Roy Greenford und Emiliano flüchten aus einem Strafgefangenenlager. Noch auf der Flucht stirbt Emiliano an Erschöpfung, erzählt Roy aber von einem Goldschatz, den es in einer Goldgräberstadt zu holen gibt. Roy macht sich auf zu der Goldgräbersiedlung und wird von dem Minenarbeiter Joselito aufgenommen. Im Dorf erfährt er von den brutalen Zuständen zwischen den Minenarbeitern und dem ausbeuterischen Großgrundbesitzer Redfield, der mit Hilfe einiger Revolverhelden die Arbeiter zwingt, ihre Erträge bei ihm abzuliefern. Roy beschließt den Arbeitern zu helfen und heuert bei Redfield an, um an den Schatz zu gelangen und seine Leute gegeneinander auszuspielen. Sein Vorhaben fliegt nach anfänglichem Erfolg auf und er wird eingekerkert und gefoltert. Die schöne Jessica verhilft ihm zur Flucht in das Goldgräberdorf. Die beiden verlieben sich. Redfield sinnt auf Rache und stürmt das Dorf, wobei Joselito einer Folter unterzogen wird, um herauszufinden, wo die beiden versteckt sind. Nach dem Showdown und der Übernahme der Stadt durch die Minenarbeiter reiten Roy und Jessica davon.[2] In den Handlungsverlauf sind immer wieder Rückblenden eingewoben, die die Vorgeschichten von Roy und Jessica erzählen.

Synchronisation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Rolle Darsteller Synchronsprecher
Roy Greenford Fabio Testi Klaus Kindler
Jessica Charo López Traudel Haas
Joselito Cosorito José Calvo Konrad Wagner
Lawrence Ben Carrà Lothar Blumhagen
Newman Romano Puppo
alias Roman Barrett
Edgar Ott
Emiliano Massimo Serato Christian Rode
Redfield Eduardo Fajardo Martin Hirthe
Minenarbeiter Daniel Martín Manfred Meurer
Chris Goffredo Unger Manfred Grote
Miguel Mario Morales N. N.
Manolo, der Barbier Luciano Pigozzi Hans Walter Clasen
Telegrafist Francisco Sanz Hugo Schrader
Sheriff Mortimer José Nieto N. N.
Goldsucher Fabian Conde N. N.
Saloongirl Barbara Pignaton N. N.

Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als deutschsprachige DVD ist der Film ungeschnitten bei Koch Media erschienen.[3] Auch der Soundtrack des Filmes – „der alles enthält, was man mit dem Genre assoziiert: Die Grundstimmung, weibliche Gesangsstimmen, Showdown-Musik und mexikanische Mariachis – ist erhältlich; er erschien 2003 bei CAM Records.[4]

„Der Film präsentiert sich als harter Western durchaus ernster Prägung, dem auch nicht mit einer witziggemeinten Synchro zuleibe gerückt wurde. (…) er serviert ordentliche Unterhaltung für Käpt'n Rauhbeine überall.“

Christian Keßler: Willkommen in der Hölle[5]

Ulrich P. Bruckner meint in seinem Standardwerk zum Italowestern, „dieser ziemlich unbekannte Film (zähle) sicherlich zu den besten, spannendsten, ergreifendsten und brutalsten Italo-Western jener Zeit. Aldo Florio (bediene) sich einiger Erfolgsrezepte von Sergio Leone wie Rache, Wiedergutmachung, schafft es jedoch trotzdem, einen eigenständigen Film mit interessanten Charakteren und einer aufregenden Geschichte zu inszenieren.“[6]

„Ein in Mexico spielender Italo-Western mit Hochspannungs-Action; spekulativer Schurken-Reißer ohne Gnade; todernste Kino-Killerei“

Hans-Jürgen Weber, in Filmecho/Filmwoche[7].

Die italienische Kritik war weniger begeistert und hielt den „mit rudimentärer Technik und wenig Gespür für die Show gedrehten Film nur für eine weitere Abfolge der üblichen Muster des Genres“. (Segnalazione Cinematografiche 1971).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Freigabebescheinigung für Knie nieder und friß Staub. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Mai 2009 (PDF; Prüf­nummer: 44 642 DVD).
  2. Shub: Knie nieder und friß Staub (1971) – Inhaltsangabe. In: OFDb.de. 1. Mai 2008, abgerufen am 27. März 2020.
  3. Sebastian Haselbeck: Knie nieder und friss Staub DVD Review. In: spaghetti-western.net. 31. Juli 2009, abgerufen am 27. März 2020.
  4. Rezension zum Soundtrack (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch).
  5. Christian Keßler: Willkommen in der Hölle – Der Italo-Western im Überblick. Terrorverlag, Gütersloh 2002, ISBN 3-00-009290-0, S. 28.
  6. Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89602-705-4, S. 391.
  7. Band 42, 1972