Knipex
Knipex-Werk C. Gustav Putsch KG
| |
---|---|
Rechtsform | Kommanditgesellschaft |
Gründung | 1882 |
Sitz | Wuppertal, Deutschland |
Leitung | Ralf Putsch |
Mitarbeiterzahl | 1.800; Knipex-Gruppe: 2.500[1] |
Branche | Werkzeugindustrie |
Website | www.knipex.de |
Die Knipex-Werk C. Gustav Putsch KG, kurz Knipex, ist ein Hersteller von Zangen für Anwender in Handwerk und Industrie. Der Firmensitz mit 1.800 Mitarbeitern befindet sich in Cronenberg, einem Stadtteil von Wuppertal. 60.000 Zangen werden hier täglich produziert, die in über 100 Länder weltweit verkauft werden, der Exportanteil am Umsatz beträgt 60 Prozent.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1882 von Carl Gustav Putsch als Zangenschmiede gegründet und firmierte bis in die 1960er Jahre als „C. Gustav Putsch Zangenfabrik-Gesenkschmiede“. Zunächst wurde mit einem Gesellen und Auszubildenden im Keller seines Wohnhauses produziert. Vor allem wurden Kneif- und Hufbeschlagzangen hergestellt, zunächst in Handarbeit, später mit Hilfe von Gesenkschmiedehämmern und Maschinen. Im Jahr 1927 übernahm Carl Putsch die Unternehmensführung von seinem Vater. Zu dieser Zeit hatte das Unternehmen bereits 27 Mitarbeiter und fertigte ca. 7000 Zangen in der Woche. 1942 ließ Carl Putsch die Marke „Knipex“ eintragen. Seit den 1950er Jahren wurde das Programm nach und nach um weitere Zangentypen ergänzt. Karl Putsch, der Enkel von Carl Gustav Putsch, übernahm die Leitung 1954. Unter ihm entwickelte sich die Zangenschmiede, zum europäischen Marktführer für diese Produktkategorie. Die Fertigung wurde zunehmend automatisiert. 1984 entwickelte Knipex die Wasserpumpenzange „Cobra“, die durch ihre Einhand-Schnellverstellung den Markt revolutionierte. Ralf Putsch tritt 1987 als vierte Generation in die Unternehmensführung ein. Ein Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung übernahm das Cronenberger Unternehmen die Rennsteig Werkzeuge GmbH (vormals unter anderen „VEB Handwerkzeuge Steinbach-Hallenberg“) aus der Verwaltung der Treuhandanstalt. In den 1990er Jahren wurde das Netz an Vertriebsniederlassungen im Ausland vergrößert. So entstanden Tochtergesellschaften in den USA, China, Dubai, Japan, Mexiko, Brasilien und Indien. 2003 wurde der Zangenhersteller Orbis aus Ahaus und 2006 das Unternehmen Will aus Neustadt (Hessen) Teil der Knipex-Gruppe. Heute sind beide Unternehmen unter dem Namen „OrbisWill“ am Standort Ahaus zusammengefasst. 2017 wurde eine Mehrheitsbeteiligung am Softwareunternehmen LMIS aus Osnabrück übernommen. Im Jahr 2022 feierte Knipex sein 140-jähriges Jubiläum.
Knipex-Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen beherbergt ein Museum, in dem auf zwei Stockwerken anhand von Maschinen, Werkzeugen, Arbeitsplätzen und Alltagsgegenständen die Arbeits- und Lebensumstände in der bergischen Werkzeugindustrie in der Vergangenheit dargestellt werden. Das Museum ist für die Allgemeinheit einmal jährlich im Rahmen der Veranstaltung Wuppertal-24h-live geöffnet, darüber hinaus für Besuchergruppen nach Anmeldung.
Unternehmensgruppe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knipex ist das Stammunternehmen der Knipex-Unternehmensgruppe mit drei deutschen Produktionsgesellschaften sowie mehreren Vertriebsgesellschaften im Ausland.
Zur Knipex-Gruppe gehören als weitere Produktionsunternehmen:[3]
- Rennsteig Werkzeuge in Viernau (Thüringen), Hersteller von Zangen für die Elektro- und Sanitärinstallation sowie von Schlagwerkzeugen
- Orbis Will GmbH + Co. KG[4] in Ahaus (Münsterland), Hersteller von Zangen, Bolzenschneidern und Kunststoffteilen
sowie mehrheitlich die LMIS AG, ein IT-Unternehmen und Softwareentwickler in Osnabrück.[5]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Knipex wurde 2005 und 2024 (neue Kriterien) mit dem Wuppertaler Wirtschaftspreis als „Unternehmen des Jahres“, 2018 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie "Mittelgroßes Unternehmen" ausgezeichnet.[6] 2024 wurde Knipex mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis als Sieger in der Kategorie "Metall- und Mineralienverarbeitung ausgezeichnet.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Knipex-Website mit Online-Katalog
- Ohne Knipex bleibt der Airbus unten – Artikel in der Westdeutschen Zeitung
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinschaft Cronenberger Unternehmen e. V. (Hg.), Neue und alte Cronenberger Industriegeschichten. Eine aktuelle Präsentation der Gemeinschaft Cronenberger Unternehmen, Wuppertal 2022; S. 58 f.
- Jürgen Eschmann, 125 Jahre Cronenberger Industriegeschichte, Wuppertal 2015
- F. Langenscheid, P. May (Hg.), Lexikon der deutschen Familienunternehmen, Köln 2014, S. 588 f.
- Martin Vogler (Hg.), Weltklasse – Bergische Marktführer. Wuppertal/Remscheid/Solingen 2012.
- Klaus Koch: Weltklasse – Marktführer aus Wuppertal. Girardet Verlag, Düsseldorf 2003, ISBN 3-00-012682-1.
- Jürgen Eschmann: Wirtschaftsstandort Cronenberg. Die Unternehmen, die Menschen, die Produkte. Wuppertal 2007, S. 74 ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hartmut Bünder: Wir wollen die volle Kontrolle behalten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 14. November 2022, S. 21.
- ↑ Bernhard Romanowski: Wuppertaler Unternehmen Knipex: Von der Zangenschmiede zum Marktführer im Spitzensegment, In: Westdeutsche Zeitung, 7. Oktober 2023, Seite 21
- ↑ Pressemitteilung vom November 2007 ( vom 17. Juli 2010 im Internet Archive). Abgerufen im April 2011
- ↑ Impressum. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
- ↑ LMIS AG gewinnt KNIPEX als strategischen Partner. Abgerufen am 4. Februar 2018 (deutsch).
- ↑ Pressemitteilung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises vom 8. Dezember 2018
- ↑ https://www.nachhaltigkeitspreis.de/unternehmen/metall-mineralienverarbeitung
Koordinaten: 51° 12′ 38″ N, 7° 8′ 39″ O