Kolonie Schönfeld

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Die Kolonie Schönfeld (auch Kolonie Brasol) war eine russlandmennonitische Ansiedlung in der heutigen Ukraine.

Die Kolonie wurde 1868 gegründet, als 15 Familien aus der Kolonie Molotschna hier Land kauften. Die Kolonie lag 50 km nördlich der Kolonie Molotschna. Die meisten Siedler kamen aus Molotschna, manche aus Chortiza, einige sogar aus Westpreußen. 1870 wurde das Land einer Hutterer-Kolonie zugekauft. Im Unterschied zu anderen Tochterkolonien von Molotschna wurde Schönfeld weder finanziell noch organisatorisch unterstützt. Ebenfalls ungewöhnlich war, dass die russische Regierung ihre eigene Verwaltung in das Dorf Schönfeld versetzte. Die Kolonie wurde sehr wohlhabend. Zunächst betrieb man Schafzucht, doch dann gingen alle zum Getreideanbau über. Während des Bürgerkriegs litt die Kolonie sehr unter den Machno Banden, weil diese im nahen Guljaipole ihr Hauptquartier hatten. 45 Menschen wurden ermordet. Im Herbst 1919 verließen die meisten Bewohner die Kolonie und zogen in die Kolonie Molotschna. Heute gibt es kaum Spuren der mennonitischen Vergangenheit. Kirchlich gehörte die Kolonie zur Lichtenauer Gemeinde aus der Molotschna.[1]

Dörfer der Kolonie
ursprünglicher Name heutiger Name ukrainisch Gründung
Blumenfeld / Sagorjanskoje nicht mehr existent 1848
Blumenheim / Werbowskoje Danyliwka Данилівка ca. 1875
Brasol 1868
Eichenthal Jehoriwka Єгорівка 1875–79
Kronsberg Ostapiwske Остапівське 1879
Rosenhof Snatschkowe Значкове 1868
Schönfeld / Krasnopol Barwiniwka Барвінівка 1868
Schönbrunn nicht mehr existent 1885
Silberfeld nicht mehr existent ca. 1839
Tschonuk 1869

Gelegentlich wurden auch die folgenden Dörfer, möglicherweise nur Ansammlungen von Höfen, als Teil der Kolonie genannt: Hochfeld (heute Ukromne, Укромне) und Neuhochfeld.

Einzelnachweise

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  1. Töws, Gerhard: Schönfeld. Werde- und Opfergang einer deutschen Siedlung in der Ukraine. Rundschau Publisher Canada, Winnipeg, Manitoba 1939.