Komadugu Yobe
Komadugu Yobe Komadougou Yobé, Yobe River | ||
Daten | ||
Lage | Nigeria Niger | |
Flusssystem | Komadugu Yobe | |
Ursprung | Zusammenfluss von Hadejia und Jama’are südwestlich von Gashua 12° 39′ 6″ N, 10° 38′ 50″ O | |
Mündung | in den TschadseeKoordinaten: 13° 40′ 24″ N, 13° 23′ 36″ O 13° 40′ 24″ N, 13° 23′ 36″ O | |
Mündungshöhe | 280 m
| |
Länge | 467 km[1] (1200 km zusammen mit dem Quellfluss Hadejia) | |
Einzugsgebiet | 148.000 km² | |
Abfluss am Pegel Bagara (1237500)[2] AEo: 115.000 km² Lage: 100 km oberhalb der Mündung |
MNQ 1967–1991 MQ 1967–1991 Mq 1967–1991 MHQ 1967–1991 HHQ (Max. Monat Ø) |
0 l/s 15 m³/s 0,1 l/(s km²) 45,8 m³/s 71 m³/s |
Rechte Nebenflüsse | Komadugu Gana | |
Karte des Einzugsgebietes des Yobe | ||
Komadugu Yobe im Jahr 1900 |
Der Komadugu Yobe, die französische Schreibweise lautet Komadougou Yobé und wird hauptsächlich in Niger verwendet, ist ein Fluss der im Nordosten Nigerias seine Quellgebiete hat. In Nigeria wird er auch einfach als Yobe River bezeichnet.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er entsteht durch den Zusammenfluss von Hadejia und Jama’are südwestlich von Gashua, fließt dann entlang der Grenze zu Niger, streckenweise befindet er sich auch vollständig in Niger und mündete ursprünglich in den Tschadsee, dessen offene Wasserfläche er seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr erreicht. Die Größe seines Einzugsgebietes beträgt inklusive seiner Quellflüsse etwa 148.000 km² und wird als Komadougou Yobe Basin bezeichnet, ein Sub-Basin des Tschadbeckens. Von diesem Einzugsgebiet befinden sich 85.000 km² in Nigeria und 63.000 km² in Niger. Sein rechter Zufluss, der Komadugu Gana erreicht den Komadugu Yobe nur noch zeitweise und mündet in der Gegend der Ortschaft Damasak, ca. 120 km vor Erreichen des nördlichen Tschadsees, in den Komadugu Yobe.
Am Zusammenfluss von Hadejia und Jama’are bildet sich saisonal ein ca. 6000 km² großes Binnendelta aus, welches als Hadejia-Nguru-Feuchtgebiete bezeichnet wird und eine internationale Bedeutung hat. Ein Abzweig des Hadejia, der Marma-Kanal, führt zum abflusslosen Nguru-See. Dieser ist ein Teil eines Feuchtgebiets von internationaler Bedeutung und ist umgeben von einem Schutzgebiet gemäß der Ramsar-Konvention und ist Teil des Bade-Nguru-Sektors des nigerianischen Nationalparks Tschadbecken. Drei weitere Schutzgebiete der Ramsar-Konvention sind der Maladumba-See, Lake Chad Wetlands in Nigeria und die Baturiya Wetlands[3].
Im Einzugsgebiet des Komadugu Yobe liegen mehrere Staudämme. Darunter der Challawa Gorge, der Tiga und der Bagauda.
Hydrometrie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Durchflussmenge des Komadugu Yobe wurde über 24 Jahre (1967–91) in Bagara etwa 100 Kilometer flussaufwärts von der Mündung gemessen (in m³/s).[2]
Klima im Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Niederschlagsmengen im Einzugsgebiet des Komadugu Yobe sind höchst unterschiedlich, im Gebiet der südlichen Quellflüsse fallen ca. 1000 bis 1.600 l/m² Niederschlag. In der Region des Zusammenflusses von Hadeija und Jama’are gehen durchschnittlich 500 l/m² Niederschlag und im Bereich des Tschadsees nur bis zu 300 l/m². Im nördlichen Teil des Einzugsgebietes, in Niger, fallen nur noch 200 l/m² Niederschlag im Jahr. Entsprechend steuern die nördlichen Zuflüsse nur im Ausnahmefall zum Abfluss des Yobe bei. Die Meisten sind Wadis und Trockentäler wie zum Beispiel die Korama und erreichen den Yobe meist nicht. Sie führen nur in der Winterzeit Wasser, können aber dann, wie bei Trockentälern in der Sahelzone üblich, gefährliche Überschwemmungen verursachen.
Der Fluss bildet die südliche Grenze der Landschaft Manga.[4]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Regional Definitions for Lake Chad (PDF-Datei; 8,41 MB, engl.) ( vom 30. September 2006 im Internet Archive), S. 22 – Teil eines GIWA-Report des UNEP
- der Komadougou-Yobe auf Lake Chad Basin Project ( vom 13. Juli 2017 im Internet Archive)
- Pre-water audit for the Komadugu Yobe Basin ( vom 9. April 2017 im Internet Archive) (PDF-Datei, 1,27 MB)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Salé Amadou Moumouni: Etude comparative de systèmes de cultures irriguées sur le périmètres collectifs et individuels dans la vallée de la Komadougou Yobé. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2001.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Annual Abstract of Statistics (2016)
- ↑ a b GRDC - Der Komadugu Yobe in Bagara Diffa
- ↑ The Annotated Ramsar List: Nigeria ( vom 24. November 2013 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 314.