Kombinat Metallaufbereitung

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VEB Kombinat Metallaufbereitung Halle
Rechtsform VEB Kombinat
Gründung 1981
Auflösung 1990
Auflösungsgrund Privatisierung
Sitz Halle/Saale,
Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Leitung Alfred Kolodniak (1979 – 1983) (Generaldirektor)
Mitarbeiterzahl 4686[1]
Branche Sekundärrohstoffsammlung und -aufbereitung
Stand: 30. Juni 1990
Schrottaufbereitung in Halle.

Der VEB Kombinat Metallaufbereitung Halle (MAB) wurde 1981 gegründet und war ein Kombinat in der Deutschen Demokratischen Republik.

Das Kombinat war – ergänzend zum Kombinat Sekundär-Rohstofferfassung (SERO), das hauptsächlich aber nicht ausschließlich nichtmetallische Sekundärrohstoffe erfasste – für die Erfassung von Altmetallen zuständig und betrieb hierzu 11 Hauptbetriebe in Halle, Rostock, Brandenburg, Eberswalde, Berlin, Magdeburg, Erfurt, Dresden, Zwickau, Leipzig und Dessau sowie 165 Nebenbetriebe. Altmetalle aus Haushalten wurden auch über SERO aufgekauft und zur Aufbereitung an MAB geliefert. Der Fokus von MAB lag auf der Erfassung von Schrotten aus der Industrie. Abgesehen vom Aufkauf der metallischen Sekundärrohstoffe wurden unter anderem Schrottaufbereitungsanlagen betrieben, Elektromotoren und Kabel aufbereitet, hochlegierte Stahlschrotte sortiert, Hartmetallschrotte aufbereitet und Silber aus alten Filmen und Fixierbädern zurückgewonnen. Das aufbereitete Material wurde durch das Kombinat Metallaufbereitung an Stahlwerke und Hüttenbetriebe zur Weiterverarbeitung geliefert.[2]

Das Kombinat unterstand dem Ministerium für Erzbergbau, Metallurgie und Kali. Weitere zentralgeleitete Kombinate dieses Bereichs können in der Liste von Kombinaten der DDR eingesehen werden.

Der VEB Kombinat Metallaufbereitung Halle wurde 1981 gegründet und hatte über die Republik verteilt mehrere Betriebe. MAB ersetzte im Zuge der vorangetriebenen Verstaatlichung und Monopolisierung die Privatbetriebe und genossenschaftlichen Betriebe im Bereich des Altmetallhandels, die bis in die 1970er Jahre hinein existierten.[2]

Im Zuge der Wende und der anschließenden Wiedervereinigung wurde das Kombinat 1990 aufgelöst und seine Betriebe wurden privatisiert.

Unter dem Markennamen MAB mobile produzierte das Kombinat Metallaufbereitung ab 1984 Spielzeug-Militärfahrzeuge aus Zinkdruckguss.[3] Diese wurden auf Gussformen des VEB Plasticart Annaberg-Buchholz hergestellt. Ab 1988 wurden auch Tatra 815-Spielzeugfahrzeuge in verschiedenen Versionen gefertigt.[4]

Commons: VEB Kombinat Metallaufbereitung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Die Wirtschaft – Unabhängige Wochenzeitung für Wirtschaft, Handel und Finanzen“ (Hrsg.): Kombinate: Was aus ihnen geworden ist. Reportagen aus den neuen Ländern. Verlag Die Wirtschaft, München 1993, ISBN 3-349-01041-5, S. 377–381. (Anhang: Zentralgeleitete Kombinate der Industrie und des Bauwesens nach Ministerien, Stand 30. Juni 1990, basierend auf Zahlen des statistischen Betriebsregisters der DDR)
  2. a b waste-move.eu: Strukturanalyse des SERO-Systems der DDR im Hinblick auf Effizienz und Eignung unter marktwirtschaftlichen Bedingungen, abgerufen am 12. Oktober 2024.
  3. ddr-museum.de: Verpackung "MAB mobile", abgerufen am 13. Oktober 2024.
  4. modelcars.mbeck.ch: MAB mobile, abgerufen am 13. Oktober 2024.