Kombinem
Mit Kombinem werden von einigen germanistischen Linguisten diejenigen Morpheme bezeichnet, die nie selbständig als Wörter vorkommen, sondern immer nur als Bestandteile komplexer Wörter. „Kombinem“ ist damit ein Oberbegriff einerseits für Konfixe (gebundene lexikalische Morpheme) wie „morph(o)-“, phil(o)-, „therm(o)-“ und andererseits für Wortbildungsaffixe (darunter Fugen, Präfixe, Suffixe, unikale Morpheme) wie „un-“ („un-schön“), „-lich“ („unleser-lich“), „-sam“ („acht-sam“), „-s-“ („Liebe-s-erklärung“), „Schorn-“ („Schornstein“).
Der Begriff „Kombinem“ hat sich bisher nicht in der gesamten germanistischen Linguistik durchgesetzt. Er wird in Glück (2005)[1] verzeichnet, fehlt aber in Bußmann (2002)[2] ebenso wie in Duden. Das große Fremdwörterbuch (2007).[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Dietrich Schmidt: Das Kombinem. Vorschläge zur Erweiterung des Begriffsfeldes und der Terminologie für den Bereich der Lehnwortbildung. In: Gabriele Hoppe, Alan Kirkness, Elisabeth Link, Isolde Nortmeyer, Wolfgang Rettig, Günter Dietrich Schmidt: Deutsche Lehnwortbildung. Beiträge zur Erforschung der Wortbildung mit entlehnten WB-Einheiten im Deutschen. Narr, Tübingen. S. 37–52. ISBN 3-87808-464-1. Auch in: Peter O. Müller (Hrsg.): Fremdwortbildung. Theorie und Praxis in Geschichte und Gegenwart. Peter Lang, Frankfurt u. a. 2005. S. 91–107. ISBN 3-631-53222-9
Weblink
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. 3., neu bearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-02056-8.
- ↑ Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
- ↑ Duden. Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4., aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2007. ISBN 978-3-411-04164-0