Kommerell-Divertikel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Kommerell-Divertikel (lateinisch Kommerell diverticulum) stellt eine angeborene Gefäßanomalie dar.

Es handelt sich dabei um eine sackartige Erweiterung bzw. Ausstülpung des Aortenbogens oder der absteigenden Hauptschlagader (Aorta descendens) im Falle einer aus der Aorta abgehenden rechten Unterschlüsselbein-Arterie (Arteria subclavia dextra). Das ausgestülpte Gefäßsegment liegt dabei hinter der Speiseröhre (retroösophageal) und kann zu Schluckbeschwerden (Dysphagie) führen. Es entspricht dem Residuum der Arterie des vierten Kiemenbogens auf der entgegengesetzten Seite des dominanten Aortenbogens.[1]

Die Erstbeschreibung des Divertikels am Lebenden[2] erfolgte 1936 durch den deutschen Internisten und Radiologen Burkhard Kommerell,[3] der sie bei einem Patienten in der Berliner Charité entdeckte.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Martina Soukup: Der rechte Aortenbogen in der Fetalperiode – assoziiertes Fehlbildungsspektrum und Outcome, Dissertation Universität Bonn, 2008. urn:nbn:de:hbz:5M-15346.
  2. Jacques A.M. van Son; Igor E. Konstantinov: Burckhard F. Kommerell and Kommerell's Diverticulum. In: „Texas Heart Institute Journal“ 29, 2, 2002, S. 109–112.
  3. Bora Keum; Yong Sik Kim; Yoon-Tae Jeen; Hoon Jai Chun; Soon Ho Um; Chang Duck Kim; Ho Sang Ryu; Jin Hai Hyun: Dysphagia lusoria assessed by 3-dimensional CT. In: „Gastrointestinal Endoscopy“, 64, 2, August 2006, S. 268–269. doi:10.1016/j.gie.2006.02.032