Konflikt um die korsische Garde
Der Konflikt um die korsischen Garde war eine Auseinandersetzung zwischen dem Kirchenstaat unter Papst Alexander VII. und dem Königreich Frankreich unter Ludwig XIV. Der Ausgang des Konflikts unterstrich erneut die europäische Dominanz Ludwigs XIV.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die korsische Garde war als Teil der Armee des Kirchenstaats[1] 1603 unter Clemens VIII. gegründet worden und unterstand Flavio Chigi. Zwischen dem Kirchenstaat und Frankreich hielten Spannungen an, die am 20. August 1662 in einem Schusswechsel zwischen der korsischen Garde des Papstes und dem Gefolge des Botschafters Charles III. de Créquy vor der französischen Botschaft in Rom mündeten. Es gab mehrere Tote, darunter der Page des Botschafters.[2]
Kardinal Rinaldo d’Este (1618–1672) warf dem Gefolge des französischen Botschafters Hausfriedensbruch in den Gärten seiner Villa d’Este vor und forderte den Abbruch der Schlichtungsverhandlungen. Zwei Mitglieder des Gefolges randalierten in einem Tabakgeschäft und beschimpften die korsischen Soldaten des Papstes. Sie wurden ermittelt und bestraft.
Da Alexander VII. von seiner Sicht der Angelegenheit nicht abrückte, berief Ludwig XIV. seinen Botschafter und die französische Verhandlungsdelegation aus Rom ab und verwies den päpstlichen Nuntius Celio Piccolomini aus Frankreich.[3] Die Sache erregte in Frankreich weite Teile der Öffentlichkeit.
Vertrag von Pisa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 12. Februar 1664 setzte sich Ludwig XIV. im Vertrag von Pisa durch: Der Gouverneur von Rom musste nach Paris gehen, um Erklärungen zu geben, die korsische Garde wurde aufgelöst. Am Ort des Angriffs wurde eine pyramidenförmige Gedenksäule errichtet. Schließlich entschuldigte sich der päpstliche Legat, Kardinal Chigi, am 29. Juli 1664 öffentlich bei Ludwig XIV.