Konzepter
Der Konzepter ist ein in den Feldern der Marketing-Kommunikation wie z. B. Werbung, Public Relations, Live-Kommunikation, Neue Medien und Multimedia tätiger Entwickler von Konzeptionen im Marketing. Er erstellt federführend gemeinsam mit anderen Projektbeteiligten wie z. B. Projektmanager, Screen Designer, Grafik-Designer, Programmierer das Konzept für das Projekt oder die Produktion. Weitere häufig verwendete Begriffe für den Konzepter sind: Konzeptioner, Konzeptionist, Konzeptionstexter und (im Bereich digitaler Medien) Informationsarchitekt.
Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Werbung und PR
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Werbung und Public Relations erarbeitet der Konzepter umfassende Werbe- bzw. Kommunikationskampagnen, die in die Marketing-Kommunikationsstrategie bzw. Markenstrategie des jeweiligen Auftraggebers integriert sein müssen. Ein wesentlicher Arbeitsschritt ist daher – vor Aufnahme der eigentlichen Ausarbeitung – die Recherche, Strukturierung und Bewertung von Informationen, im Dialog mit Projektverantwortlichen und Kunden. Im weiteren Verlauf der Ausarbeitung hat der Konzepter crossmedial und interdisziplinär zu arbeiten, was sichere Fähigkeiten in allen relevanten Maßnahmenoptionen voraussetzt.
Live-Kommunikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Live-Kommunikation kreiert der Konzepter die Übersetzung von Kommunikationszielen in Maßnahmen der Live-Kommunikation, wie z. B. Kunden-Events, Messeauftritte, Produktpräsentationen, Bühnenprogramme, Veranstaltungen der Mitarbeitermotivation, Incentives, Tagungen, Kongresse etc. Hierbei arbeitet der Konzepter die jeweilige Maßnahme konkret bis ins Detail aus u. a. mittels Scripts, Storyboards, Ablaufbeschreibungen, Regieplänen, Visualisierungen und begleitet auch häufig den Schaffens- und Produktionsprozess (Auswahl von Künstlern, Proben, Bauten, Musikproduktion etc.). Nachdem das Feld der Formate in der Live-Kommunikation ein weites ist, benötigt der Konzepter breite Expertise nicht nur in Belangen der künstlerischen Produktion, sondern z. B. auch in technischen, logistischen und architektonischen Aspekten einer Produktion, denn jedes Detail der Maßnahme und ihres Ablaufs ist bei ihm Konzeptbestandteil. Expertise in der Marketing-Kommunikation darf als gegeben vorausgesetzt werden, muss die Maßnahme stets in die Kommunikationsstrategie des Auftraggebers integriert werden.
Neue Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arbeitsschwerpunkt des Konzepters im Bereich Neue Medien liegt nicht in der Gestaltung von Oberflächen (Interfaces), sondern bei der medienintegrativen Gestaltung von Handlungsabläufen bzw. interaktiven Ablaufstrukturen. Dafür erstellt der Konzepter zunächst ein Exposé oder Strategisches Konzept, das in einer Grobkonzeption erweitert und schließlich im Detail als Storyboard oder Feinkonzept ausgearbeitet wird. Letzteres bildet die Grundlage für die Gestaltung der Inhalte (zusammen mit dem Texter oder Online-Redakteur), der Oberflächen (zusammen mit dem Programmierer oder Screen Designer) und der Funktionsweise in der technischen Umsetzung. Dazu werden technische Zeichnungen wie Wireframes und später oftmals Prototypen erstellt. Das Tätigkeitsprofil des Konzepters hat sich in der Blütezeit der New Economy aus dem des Multimedia-Autors sowie des Projektmanagers ausdifferenziert, wird jedoch nach wie vor auch von anderen Berufszweigen wie dem Online-Redakteur, dem Projektmanager oder dem Screen Designer in Personalunion wahrgenommen. Das Leistungsspektrum des Konzepters in den Neuen Medien wird im englischen Sprachraum häufig von Information Architects und User Experience/User Interface Designer (UX/UI Designer) abgedeckt, die dann hauptsächlich mit analytisch-abstraktem (IA) oder visuellem (UX/UI) Schwerpunkt arbeiten.
Voraussetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das typische Anforderungsprofil für einen Konzepter lautet generell:
- Kreativität
- Breite Allgemeinbildung
- Strategisches, analytisches und strukturiertes Denken
- Fachwissen in der Marketing-Kommunikation und in der Informationsvermittlung
- Interdisziplinarität
- Professionelle Schreibfähigkeiten, gutes Ausdrucksvermögen
- Hohe Team- und Kommunikationsfähigkeit
- Beherrschung von Präsentationstechniken
- Gute Kenntnisse in allen für das jew. Feld relevanten und angrenzenden Bereichen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]deutsch
- Jürg W. Leipziger: Konzepte entwickeln. Frankfurter Allgemeine Buch; Frankfurt, 2009; 3. Auflage; ISBN 978-3-89981-023-3
- Jens Jacobsen: Website-Konzeption: Erfolgreiche Web- und Multimedia-Anwendungen entwickeln. Addison-Wesley; München; 2009; 5. Auflage; ISBN 978-3-8273-2831-1
- Henrik Arndt: Integrierte Informationsarchitektur – Die erfolgreiche Konzeption professioneller Websites. Springer, Berlin; 1. Auflage; September 2006; ISBN 978-3-540-24074-7
- Maria Grotenhoff, Anna Stylianakis: Website-Konzeption – Von der Idee zum Storyboard. Galileo Press; 1. Auflage; Oktober 2001; ISBN 978-3-89842-152-2
- Dan Brown: Konzeption und Dokumentation erfolgreicher Webprojekte: Design und Planung von Websites strukturiert erstellen, dokumentieren und präsentieren. New Riders; 1. Auflage; September 2006; ISBN 978-3-8266-5507-4
- Jesse James Garrett: Die Elemente der User Experience. 1. Auflage. Addison-Wesley, München 2011, ISBN 978-3-8273-3116-8 (englisch: The Elements of User Experience. 2002.).
englisch
- Louis Rosenfeld, Peter Morville: Information Architecture for the World Wide Web. Designing Large-Scale Web Sites. O’Reilly Media; 2. Auflage; September 2002, ISBN 978-0-596-52734-1
- Jesse James Garrett: The Elements of User Experience. New Riders. Oktober 2002, ISBN 978-0-7357-1202-7
- James Kalbach: Designing Web Navigation; O’Reilly Media. 1. Auflage; August 2007; 1. Auflage; ISBN 978-0-596-52810-2
- Christina Wodtke: Information Architecture. Blueprints for the Web.: Common Sense Guide. New Riders; April 2003; ISBN 978-0-7357-1250-8
- Eric L. Reiss: Information Architecture Handbook. A Hands-on Approach to Structuring Successful Websites. Addison-Wesley Longman; Amsterdam; November 2000; ISBN 978-0-201-72590-2