Korbiniansschrein
Der Korbiniansschrein ist ein Reliquienschrein des 19. Jahrhunderts im Freisinger Dom. Er enthält die Gebeine des heiligen Korbinian, der als Wanderbischof im 8. Jahrhundert in Altbayern im Gebiet um Freising den christlichen Glauben verkündete. Er starb an einem 8. September zwischen 724 und 730 in Freising, wurde jedoch auf seinen Wunsch hin in der Burg Mais (castrum Mais)[1] bestattet. Der spätere Bischof von Freising Arbeo ließ nach umfangreichen Bemühungen die Gebeine des als Heiligen anerkannten Korbinian im Winter 768/69 wieder nach Freising zurückzuholen, wo sie am 24. Februar 769 eintrafen. Arbeo von Freising verfasste um 770 die Lebensgeschichte seines verehrten Vorbildes Korbinian.
Im 19. Jahrhundert wurden die sterblichen Überreste Korbinians aus dem ursprünglichen Steinsarg in einen im neuromanischen Stil gestalteten Reliquienschrein umgebettet. Auftraggeber des Schreins war Erzbischofs Gregor von Scherr. Ausgeführt wurde er nach Entwürfen von Heinrich Maria von Hess und Caspar von Zumbusch durch den Münchner Goldschmied Ferdinand Harrach (1821–1898). Im Jahr 1863 wurde der Schrein überführt und auf dem ursprünglichen Sarkophag aufgestellt. Vorbilder waren rheinische Schreine der Frühgotik.
Am 20. November jeden Jahres wird zum Korbiniansfest der Schrein im Kirchenschiff des Doms vor den Altarstufen zur Verehrung durch die Gläubigen aufgestellt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sigmund Benker (Text), Ingeborg Limmer (Bilder): Freising. Dom und Domberg (= Die blauen Bücher). Köster, Königstein im Taunus 1975, ISBN 3-7845-4480-0, S. 56.
- Hubert Glaser/Franz Brunhölzl/Sigmund Benker: Vita Corbiniani – Bischof Arbeo von Freising und die Lebensgeschichte des hl. Korbinian, München Zürich 1983, ISBN 978-3-7954-0447-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Freisinger Dom: Kunstwerke. Beschreibung des Schreins und anderer Objekte auf den Seiten des Freisinger Doms.
- Korbiniansschrein im Bildindex der Kunst und Architektur.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Günther Kaufmann: "Von Burg Mais zur Zenoburg". In: Arx 34/2 (2012), 43-51. 2012, abgerufen am 19. April 2022.