Kortschagino (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

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Untergegangener Ort
Kortschagino
Schradersleben, Alt Moritzlauken (Altmoritzfelde) und Neu Moritzlauken (Moritzfelde)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 22° 21′ OKoordinaten: 54° 52′ 54″ N, 22° 21′ 26″ O
Kortschagino (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Kortschagino (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kortschagino (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Kortschagino (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kortschagino (russisch Корчагино, deutsch Schradersleben; Alt Moritzlauken, 1938 bis 1945: Altmoritzfelde; und Neu Moritzlauken, 1938 bis 1945: Moritzfelde (Ostpr.)) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortslage befindet sich etwa drei Kilometer südwestlich von Tolstowo (Löbegallen/Löbenau).

Alt Moritzlauken (Altmoritzfelde)

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54° 53′ 2″ N, 22° 20′ 36″ O

Moritzlauken, auch Naujenincken genannt, war im 18. Jahrhundert ein königliches Bauerndorf.[1] Zur Unterscheidung zu seiner Kolonie (Neu) Moritzlauken (s. u.) bekam der Ort im 19. Jahrhundert den Namenszusatz Alt. Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Alt Moritzlauken dem neu gebildeten Amtsbezirk Rautenberg im Kreis Ragnit zugeordnet.[2] 1930 wurde sie, nun im Kreis Tilsit-Ragnit, an die Landgemeinde Birkenfelde angeschlossen. Dort wurde der Ortsteil 1938 in Altmoritzfelde umbenannt. Im Jahr 1945 kam er in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1867[3] 92
1871[3] 66
1885[4] 54
1905[5] 65
1910[6] 45

Neu Moritzlauken (Moritzfelde)

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54° 52′ 54″ N, 22° 21′ 26″ O

Die Kolonie Neu Moritzlauken wurde wohl im 19. Jahrhundert gegründet. 1874 wurde sie als selbständige Landgemeinde dem Amtsbezirk Rautenberg zugeordnet.[2] 1938 wurde Neu Moritzlauken in Moritzfelde (Ostpr.) umbenannt. 1945 kam der Ort zur Sowjetunion.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[3] 81 Als Kolonie
1871[3] 72 Als Kolonie
1885[4] 70
1905[5] 67
1910[6] 56
1933[7] 59
1939[8] 55

Im Jahr 1950 wurden das Vorwerk Schradersleben (54° 53′ 21″ N, 22° 22′ 18″ O), das bis 1945 zu Löbegallen (Löbenau) im Kreis Pillkallen (Schloßberg) gehört hatte, der Ortsteil Alt Moritzlauken/Altmoritzfelde und der Ort Neu Moritzlauken/Moritzfelde unter dem russischen Namen Kortschagino zusammengefasst und dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[9] Später, falls dann noch existent, gelangte der Ort in den Wesnowski selski Sowet. Kortschagino wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[10]

Alt und Neu Moritzlauken gehörten zum evangelischen Kirchspiel Rautenberg, während Schradersleben zum evangelischen Kirchspiel Lasdehnen gehörte.

Einzelnachweise

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  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 101.
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Rautenberg
  3. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  4. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  6. a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  8. Michael Rademacher: Stadt Tilsit und Landkreis Tilsit–Ragnit/Pogegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  10. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.