Kortzfleisch (Adelsgeschlecht)
Kortzfleisch ist ein ursprünglich aus Westfalen stammendes Adelsgeschlecht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 28. September 1460 mit Hermann Kotvlesch, Ratsherr der Neustadt Herford. Die Stammreihe beginnt mit Hermann Kotfleisch, Ratsherr und Bürgermeister (1539–1549) der Altstadt Herford. Sein Enkel Hermann Kotfleisch war Bürgermeister von Osterode in Ostpreußen und Begründer der ostpreußischen Linie, die seit Mitte des 17. Jahrhunderts den Namen Kortzfleisch führt. Ein Fanzisus Kortzfleisch war preußischer Rat und Hausvogt in Tilsit. Sein Sohn, Oberst Franz Kortzfleisch († 17. Mai 1742) wurde am 27. Juli 1731 in den preußischen Adelsstand erhoben. Er war Erbherr auf Plauschwaren sowie Jägerberg und hatte auch zahlreiche Söhne: Franz Friedrich (* 1717), Anton (* 1719), Bernhard (* 1720), Andreas (* 1724), Johann (* 1726), Otto (* 25. Februar 1729) und Leopold (1732–1804). Leopold starb als preußischer Oberst.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen ist geteilt. Ein oben von Silber und Gold gespaltenes Feld zeigt heraldisch rechts einen schwarzen und links einen roten auffliegenden Adler, die gemeinsam einen grünen Lorbeerkranz in den Schnäbeln tragen. Das unten gespaltene Feld zeigt links in Blau zwei silberne Pauken und rechts in Grün zwei preußische Armeetrommeln. Auf dem Helm mit links schwarz-silber-blauen, rechts rot-gold-grünen Decken ein großer Lorbeerkranz, hinter dem Schild ragen zwei aufwärts geschrägte preußische Standarten hervor.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert von Kortzfleisch (1801–1866), preußischer Generalleutnant
- Albrecht von Kortzfleisch (* 1935–2024), deutscher Forstwissenschaftler
- August von Kortzfleisch (1811–1890), preußischer Generalmajor
- Gert von Kortzfleisch (1921–2007), deutscher Professor für Ökonomie
- Gustav von Kortzfleisch (1854–1910), preußischer Generalmajor
- Harald von Kortzfleisch (* 1962), deutscher Wirtschaftswissenschaftler
- Ida von Kortzfleisch (1850–1915), Gründerin der Reifensteiner Schulen
- Joachim von Kortzfleisch (1890–1945), deutscher General der Infanterie
- Siegfried von Kortzfleisch (1929–2014), evangelischer Theologe und Redakteur
- Sophie Eleonore von Kortzfleisch (geb. von Wuntsch; 1749–1823), deutsche Schriftstellerin
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genealogisches Handbuch des Adels. GHdA. Adelslexikon. Band VI, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Walter von Hueck et al., C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1987.
- Redaktion: Kortzfleisch, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 604 (Digitalisat).
- GHdA. Adelige Häuser B (Briefadel), Band XV, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Walter von Hueck et al., C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1984, S. 267–279.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B (Briefadel). 1939. 31. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha September 1938, S. 343 f. Online/(kostenfrei) FamilySearch
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1922. 16. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha Dezember 1921, S. 501 f. Online/(kostenfrei) Internet Archive
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. 1. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha November 1906, S. 423. Online Univ. Bib. Düsseldorf
- Marcelli Janecki (Red.): Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 283 f. Digitalisat
- Gustav von Kortzfleisch: Geschichte der Familie von Kortzfleisch. Albert Limbach, Braunschweig 1896. Digitalisat