Kraftwerk Hemweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kraftwerk Hemweg
Links die Anlage 8, rechts die Anlage 9
Links die Anlage 8, rechts die Anlage 9
Lage

Kraftwerk Hemweg (Niederlande)
Kraftwerk Hemweg (Niederlande)
Koordinaten 52° 24′ 19″ N, 4° 50′ 42″ OKoordinaten: 52° 24′ 19″ N, 4° 50′ 42″ O
Land Niederlande Niederlande
Daten

Typ GuD-Kraftwerk
Primärenergie Fossile Energie
Brennstoff Erdgas
Leistung 440 MW
Eigentümer Vattenfall
Betreiber Vattenfall
Betriebsaufnahme 1952
Stand =
f2

Das Kraftwerk Hemweg ist ein GuD-Kraftwerk in Amsterdam, Provinz Noord-Holland, Niederlande. Es hat eine installierte Leistung von 435[1] (bzw. 440)[2] MW. Das Kraftwerk ist im Besitz von Vattenfall und wird auch von Vattenfall betrieben.[2]

Das Kraftwerk Hemweg im Jahr 1960

Der Bau des zunächst ausschließlich mit Steinkohle befeuerten Kraftwerks Hemweg begann 1948. Im Jahr 1952 ging der erste Block in Betrieb, die offizielle Eröffnung fand am 3. Oktober 1953 statt. Bis 1954 folgten drei weitere Blöcke mit je 52,8 MW elektrischer Leistung. Diese ursprünglichen vier Blöcke wurden 1978 stillgelegt. Bis 1980 war das Gebäude mit einer markanten Reihe von acht jeweils 80 Meter hohen Kraftwerk-Schornsteinen prägend für das Stadtbild im westlichen Hafengebiet von Amsterdam.

In den 1960er Jahren kamen zwei neue Blöcke hinzu. Diese Anlagen wurden 1966 und 1968 in Betrieb genommen und konnten Erdgas und Öl verbrennen. Zu dieser Zeit war der neue Schornstein mit 150 Metern der höchste Punkt in Amsterdam. Im Jahr 1979 wurde Block 7 in Betrieb genommen. Diese Anlage wurde 1988 um eine Gasturbine erweitert, hierdurch wurde Block 7 zu einem Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk mit einer maximalen effektiven Leistung von 599 MW elektrisch. Die Blöcke 5 bis 7 wurden inzwischen ebenfalls stillgelegt[3] und abgerissen.

Im Jahr 1994 kam dann Block 8 hinzu, der mit Steinkohle befeuert wurde.[4] Die effektive Leistung der Anlage lag bei 650 MW. Am 18. Mai 2018 beschloss die niederländische Regierung, die Kohleverstromung im Kraftwerk Hemweg und im Kraftwerk Amer vor 2025 zu beenden. Das Kraftwerk Hemweg emittierte 2018 rund 3,6 Megatonnen Kohlendioxid; dies waren fast zwei Prozent der gesamten niederländischen CO2-Emissionen. Der Betreiber Vattenfall erhielt eine Verlustkompensation von 52,5 Mio. Euro für die vorzeitige Stilllegung. Die letzte Kohle wurde am 21. Dezember 2019 verbrannt, danach wurde Block 8 am 23. Dezember 2019 stillgelegt. Mit dem Rückbau soll 2020 begonnen werden.[5][6]

Block 9 wurde 2012 in Betrieb genommen und besteht aus einer Gasturbine sowie einer nachgeschalteten Dampfturbine. An die Gasturbine ist ein Abhitzedampferzeuger angeschlossen, der dann die Dampfturbine versorgt.[1] Der Wirkungsgrad der Anlage liegt bei 59 %.[2]

Kraftwerksblöcke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kraftwerk bestand zuletzt aus zwei Anlagen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:[1][4]

Block Einheit Brennstoff Max. Leistung (MW) Betriebsbeginn Stilllegung Turbine Generator Dampfkessel Status
1 Steinkohle 58,2 1952 1978 abgerissen
2 58,2 1953/54
3 58,2 1953/54
4 58,2 1953/54
5 Erdgas und Heizöl 125 1966 1996 abgerissen
6 125 1968
7 Erdgas 599 1979 2013 abgerissen
8 Steinkohle 680 1994 2019 ABB ABB Stork stillgelegt
9 1 Erdgas 280 2012 Siemens Siemens NEM in Betrieb
2 155 2012 Siemens Siemens
Commons: Kraftwerk Hemweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Hemweg 9 CCGT CHP Power Plant Netherlands. Global Energy Observatory (GEO), abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
  2. a b c Hemweg 9. Vattenfall, abgerufen am 3. Mai 2020.
  3. Hemweg Centrale. centraleinfo.net, abgerufen am 3. Mai 2020 (niederländisch).
  4. a b Hemweg-8 Coal Power Plant Netherlands. GEO, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
  5. Vattenfall’s last coal power plant in the Netherlands is closing. Vattenfall, 20. Dezember 2019, abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).
  6. Kohle ohne Zukunft - Vattenfall schließt niederländisches Kohlekraftwerk. www.iwr.de, 23. Dezember 2019, abgerufen am 3. Mai 2020.