Kraftwerk Rosenburg
Kraftwerk Rosenburg | ||
---|---|---|
Lage | ||
| ||
Koordinaten | 48° 37′ 49″ N, 15° 36′ 44″ O
| |
Land | Österreich | |
Ort | Rosenburg | |
Gewässer | Kamp | |
Gewässerkilometer | colspan="2" style="display:none" |f1 | |
Kraftwerk
| ||
Betreiber | evn naturkraft | |
Betriebsbeginn | 1908 | |
Technik
| ||
Engpassleistung | 0,95 Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
14,2 m | |
Ausbaudurchfluss | 8,7 m³/s | |
Regelarbeitsvermögen | 4,2 Millionen kWh/Jahr | |
Turbinen | 2 Francis-Turbinen | |
Generatoren | 2 Synchrongeneratoren | |
Sonstiges
| ||
Stand | 2015 |
Das Kraftwerk Rosenburg ist ein Laufwasserkraftwerk der evn naturkraft am Kamp in Rosenburg-Mold im Bundesland Niederösterreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer etwa achtmonatigen Bauzeit wurde gegenüber der „Rauschermühle“ das „Elektrizitätswerk Stadt Horn“ am 18. Jänner 1908 eröffnet.[1] Eine Francis-Turbine von Voith mit einer Leistung von 340 kW treibt einen Synchrongenerator (300/min, 470 kVA, 5,3 kV) an. Im Jahr 1922 wurde die Niederösterreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft NEWAG gegründet. Das Kraftwerk wurde im Jahr 1933 modernisiert und erweitert: Eine zweite Turbine mit 600 kW und ein zweiter Generator (mit 300/min, 915 kVA, 5,25 kV) wurden installiert.
Bei den Hochwasser-Ereignissen am Kamp in den Jahren 1941, 1944, und dem Kamp-Hochwasser im Jahr 2002 wurde das Kraftwerk beschädigt. Im Jahr 2003 wurde eine Fischaufstiegshilfe mit einer Dotationswassermenge von 210 l/s errichtet.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jenseits des Umlaufberges wird der Kamp aufgestaut und mittels Stollen zum Krafthaus geführt.
Ausbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein geplanter Ausbau der Kraftwerkskette am Kamp im Jahr 1981 mit Anhebung der Staumauer in Rosenburg auf 22 m wurde nach Protesten aufgegeben.
Im Jahr 2015 analysierte ein Planungsbüro Varianten zur Sanierung bzw. zur Modernisierung des Kraftwerks Rosenburg. Die EVN AG reichte im Jahr 2017 ein Projekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung ein.[2] Dabei sollte laut den Plänen die Höhe des Stauwehres von vier auf 5,6 m erhöht werden, indem das Flussbett des Kamp unterhalb des Kraftwerkes auf einer Länge von über einem Kilometer bis zu 1,5 m tief eingetieft bzw. abgegraben werden sollte. Der Niederösterreichische Naturschutzbund, WWF Österreich sowie verschiedene Bürgerinitiativen versuchen das Projekt zu verhindern. Im Jänner 2024 zog die EVN die Ausbaupläne überraschend zurück, weil eine langwierige UVP mit Einsprüchen befürchtet wurde. Stattdessen soll die Anlage ohne größere Eingriffe in die Natur modernisiert werden.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Knollconsult Umweltplanung ZT GmbH: Variantenprüfung Sanierung/Repowering Kraftwerk Rosenburg. November 2015, S. 111 (lebendiger-kamp.at [PDF]).
- WKA evn naturkraft GmbH & Co KG 154 HO. In: Amt der NÖ Landesregierung (Hrsg.): Wasserbuchauszug. (noel.gv.at).
- Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2015. 123. Band. Wien 2018, (info.bmlrt.gv.at [PDF; 35,4 MB]) – Abschnitt Rosenburg (EVN), Kamp, Mst.-Nr.: 207985
- Kraftwerk Rosenburg auf Facebook mit historischen Fotos
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Feierliche Eröffnung des Elektrizitätswerkes in Horn. In: Der Bote aus dem Waldviertel. Organ der deutschen verfassungstreuen Partei / Der Bote aus dem Waldviertel, 1. Februar 1908, S. 2 (online bei ANNO).
- ↑ Modernisierung Kleinwasserkraftwerk Rosenburg – Start der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). EVN AG, 30. Juni 2017, abgerufen am 4. April 2018.
- ↑ https://www.evn.at/home/presse/evn-reduziert-modernisierung-des-kraftwerks-rosenburg-auf-ein-minimum