Krasnoborsk liegt etwa 428 km südöstlich der Oblasthauptstadt Archangelsk. Es befindet sich linksseitig der Nördlichen Dwina kurz unterhalb der Einmündung des Flusses Uftjuga (Уфтюга) in selbige. Etwa 50 Kilometer flussaufwärts befindet sich die Stadt Kotlas.
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über das Dorf stammen aus dem 17. Jahrhundert. Das Dorf trug zu dieser Zeit den Namen Krasny bor (Красный бор), was im Deutschen Roter Kiefernwald bedeutet. Mit der Verwaltungsreform von Katarina der Großen wurde Krasnoborsk im Jahr 1780 Verwaltungszentrum eines Ujesd (Красноборский уезд/Krasnoborski ujesd). Im Jahr 1796 wurde der Krasnoborski Ujesd aufgelöst und Krasnoborsk wurde Teil des Gouvernementes Wologda. Zuerst wurde es zu einer verwaltungsfreien Stadt (Заштатный город/Saschtatny gorod), verlor aber diesen Status später wieder. Gegen Ende der Zarenzeit gehörte es zum Ujesd Solwytschegodsk. Damals betrieb man in Krasnoborsk Fischfang und Fischhandel. Bekannt war der Ort auch für die Anfertigung von Gürteln aus Lammwolle.
Krasnoborsk befindet sich direkt an der Autotrasse Kotlas–Archangelsk. Zwischen Kotlas und Krasnoborsk verkehren täglich Linienbusse. Über Kotlas gibt es außerdem eine tägliche Linienbusverbindung nach Archangelsk. Eine Zugverbindung nach Krasnoborsk besteht ebenfalls über die Stadt Kotlas.
Der Ort ist bekannt durch sein Kunsthandwerk, vor allem Holzschnitzwerke sowie Flechthandwerk.[3] Krasnoborsk beherbergt ein Kunstmuseum (Красноборский историко-мемориальный и художественный музей имени С. И. Тупицына), benannt nach dem Gründer des Museums, dem Heimatforscher Sergei Iwanowitsch Tupizyn. Dort werden neben traditioneller Volkskunst unter anderem auch Ausstellungsstücke des regionalen Kunsthandwerkes gezeigt.[4] Im Museum befindet sich außerdem ein Saal, der dem bekannten russischen Maler und Polarforscher Alexander Alexejewitsch Borissow gewidmet ist. Borissow wurde in der Gegend von Krasnoborsk geboren und lebte hier zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Etwa 7 Kilometer vom Dorf entfernt befindet sich der Kurort Solonicha (Солониха).
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation); Čislennost' naselenija po municipal'nym obrazovanijam i naselennym punktam Archangel'skoj oblasti, vključaja Neneckij avtonomnyj okru Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda (Bevölkerungsanzahl der munizipalen Gebilde und Ortschaften der Oblast Archangelsk einschließlich des Autonomen Kreisen der Nenzen Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010.) Tabelle (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Oblast Archangelsk)