Sytschowo (Kaliningrad)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kratlaukis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Sytschowo
Krattlau

Сычёво
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1394
Frühere Namen Gratlauken (nach 1394),
Kratlaw (um 1539),
Cratlau (nach 1563)
Kratlau (nach 1820),
Krattlau (bis 1946)
Bevölkerung 18 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238532
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 096
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 20° 2′ OKoordinaten: 54° 50′ 26″ N, 20° 1′ 54″ O
Sytschowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Sytschowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sytschowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Sytschowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sytschowo (russisch Сычёво, deutsch Krattlau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sytschowo liegt 33 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) südlich der Kommunalstraße 27K-101, die Ruskoje (Germau) an der Regionalstraße 27A-013 (ex A192) mit Dworiki (Klein Dirschkeim) und Schatrowo (Weidehnen) verbindet und ist über eine Stichstraße zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Das bis 1946 Krattlau[2] genannte und aus mehreren großen Höfen bestehende Dorf erlebte seine Gründung im Jahre 1394. Zwischen 1874 und 1945 war Krattlau in den Amtsbezirk Germau[3] (heute russisch: Russkoje) eingegliedert, der zum Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte das Dorf 115 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 gab Krattlau seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Nachbarorten Sacherau (heute russisch: Morosowka), Kirpehnen (Powarowka), Trulick (heute nicht mehr existent) und Germau (Russkoje) zur neuen Landgemeinde Germau zusammen.

In Kriegsfolge kam Krattlau im Jahre 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Sytschowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Schatrowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Powarowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Sytschowo zur Landgemeinde Krasnotorowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Die mehrheitlich evangelische Einwohnerschaft Krattlaus war vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Germau (heute russisch: Russkoje) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Sytschowo im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Krattlau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Germau
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)