Kreuzigungsfenster (Koisdorf)
Das Kreuzigungsfenster in der Kapelle St. Wendelin in Koisdorf, einem Stadtteil von Sinzig im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler, ist ein Bleiglasfenster aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kreuzigungsfenster in der mittleren Fensteröffnung des Chors hat eine Größe von 142 mal 58 cm. Es ist zweiteilig und besteht im unteren Teil aus weißem Stabwerk mit kleinen gelben und rotvioletten Quadern im Hintergrund, die die Freiräume der verschlungenen Bänder ausfüllen. Im oberen Rundbogenfeld befindet sich die Kreuzigungsgruppe, die in eine weiße Verglasung eingefügt ist. Das Fenster, das in das Ende des 13. Jahrhunderts datiert wird, stammt aus einer unbekannten Werkstatt.
„Der rote Kreuzstamm steht auf einem gelben Hügel, der in der Hüfte starkgeknickte Korpus trägt ein bauschiges blaues Lendentuch; das Obergewand der Maria ist rotbraun. Johannes trägt einen gelben Leibrock und einen rotvioletten Mantel. Die Nimben Christi und Mariens gelb, der des Johannes dunkelblau, das Fußbrett Christi stahlblau und gelb umrändert. Alle Fleischteile bis auf die Füße Christi sind - vermutlich nach alten, heute fehlenden Stücken - erneuert.“[1] Die traurigen Gesichtszüge von Maria und Johannes sind noch deutlich erkennbar. Beide sind sehr eng unterhalb des Querbalkens des Kreuzes eingefügt. Spätere Darstellungen, wie das Kreuzigungsfenster in Drove aus dem 16. Jahrhundert, schmücken die Szene sehr vielfältig aus, während das Koisdorfer Fenster das Leiden der Dargestellten spüren lässt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Oidtmann: Die rheinischen Glasmalereien vom 12. zum 16. Jahrhundert. Band 1, Schwann Verlag, Düsseldorf 1912, S. 130ff.
- Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler. 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 367.
- Horst Müller: Die St. Wendelinus-Kapelle zu Koisdorf. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1992, Ahrweiler 1991.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Clemen, S. 367, s. Literatur