Kreuzkirche (Neuruppin)

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Ansicht der Kreuzkirche von Süden, 2012

Die evangelisch-lutherische Kreuzkirche in Neuruppin ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Die Saalkirche ist „ein frühes Zeugnis neogotischer Backsteinarchitektur in Neuruppin“.[1] Die Kreuzkirchengemeinde ist ein Predigtplatz der Gemeinde Berlin-Mitte.[2]

Die Kreuzkirche steht im nordöstlichen Bereich der Altstadt Neuruppins, in der Steinstraße 7.[3] Direkt daneben befindet sich das Pfarrhaus.

Geschichte der Kirchengemeinde und des Kirchengebäudes

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Der Name der Gemeinde leitet sich von dem Heiligen Kreuz ab, an dem Jesus starb.

Im Jahr 1852 kaufte die evangelische Kirchengemeinde Neuruppin das Grundstück Steinstraße Ecke Bergstraße (die später in Friedrich-Engels-Straße umbenannt wurde). Sie begann mit dem Bau eines eigenen bescheidenen Gotteshauses, das der Maurermeister E. Müller aus dem benachbarten Alt Ruppin entworfen hatte und welches unter Verantwortung des Pfarrers Räthjen ausgeführt wurde. Der Kirchenbau konnte 1853 eingeweiht werden. Optische Vorbilder bestehen wahrscheinlich in der neugestalteten Klosterkirche St. Trinitatis (1834–1841) und in der Hauptfront des Berliner Bethanien-Krankenhauses von 1847.[4]

Die Sakristeieinbauten, die sich zu beiden Seiten des Altars befunden hatten, wurden 1986 entfernt.[4]

Nach der Wende, 1992 erfolgte eine Renovierung des Gotteshauses.[4]

Eingangsportal (2024)

Außenbeschreibung

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Es handelt sich um einen einschiffigen unverputzten Backsteinbau auf einem Feldsteinsockel, eine Saalkirche im neogotischen Stil. Mittig an der Straße befindet sich das Hauptportal, welches an den Flanken zwei schlanke polygonale Türmchen mit Spitzhelmen zeigt. Über der zweiflügligen geschnitzten Tür befinden sich ein Wimperg sowie ein Kreuz als baulicher Schmuck. Fialenartig bekrönte Strebepfeiler und schmale, spitzbogige Fensterpaare gliedern die Fassade. Die gegenüberliegende Hoffassade besitzt dagegen nur eine einfache Lisenengliederung.[4]

Innenbeschreibung

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Es gibt eine kleine Empore, die im Jahr 1884 eingezogen wurde.[4]

Der Innenraum ist ein Quersaal mit offener Dachkonstruktion und gerader Decke in Holzverschalung. Die Wände besitzen spitzbogige Blendarkaden.[4]

Altar, Taufbecken, Gestühl und Sonstiges

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Das Altargemälde zeigt die Auferstehung Christi. Es wurde um 1853 vom Neuruppiner Künstler Rudolf Schulz geschaffen. Sowohl das Altarkruzifix als auch das Taufbecken und Kirchengestühl datieren um 1853.[4] Als Beleuchtung des Kirchenraumes dient ein von der Decke hängender Kronleuchter.

Im Jahr 1973 erhielt die Gemeinde eine Orgel, die in der Eberswalder Orgelbauwerkstatt gebaut wurde. Sie hat eine mechanische Schleiflade[5] und verfügt über zwei Manuale und ein Pedal. Die Orgel hat insgesamt 21 Register; sie wird regelmäßig für Gottesdienste und Konzerte genutzt.

Pfarrhaus (2024)

Im Eckgebäude an der Ecke Friedrich-Engels-Straße–Steinstraße befindet sich das Pfarramt. Ursprünglich wohnte hier der Branntweinbrenner Werlich, der das Haus um 1790 bauen ließ. Die gotisierenden Gestaltungselemente des Baus finden sich unter den nach dem Großen Stadtbrand gebauten Bürgerhäusern eher selten. Mit dem Kauf des Grundstücks im Jahr 1852 ging auch das Gebäude in den Besitz der Kirchengemeinde über.[4]

Im Erdgeschoss zeigen sich Putznutungen und an den Fenstern Spitzbogenblenden. Über ein breites Gurtgesims geht die Fassade in das Obergeschoss über. Die dortigen Fenster sind in rechteckigen Eintiefungen eingesetzt. Zur Friedrich-Engels-Straße gibt es ausschließlich Blindfenster. Im Inneren befindet sich eine dreiläufige Treppe mit geschwungenem Anfänger. Diese sowie mehrere Türen stammen aus der Erbauungszeit.[4]

Die Pfarrstelle ist derzeit vakant. Sie wird vertreten durch Pfarrer Johann Hillermann der Gemeinde Berlin-Mitte.[2]

  • Matthias Metzler (Hrsg.): Denkmale in Brandenburg. 1. Auflage. Werner, Worms am Rhein 1996, ISBN 3-88462-135-1, S. 171–172.
Commons: Kreuzkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Matthias Metzler (Hrsg.): Denkmale in Brandenburg. 1. Auflage. Werner, Worms am Rhein 1996, ISBN 3-88462-135-1, S. 172.
  2. a b Ev. Luth. Gemeinde "Zum Heiligen Kreuz". In: Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche. Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 3. September 2024.
  3. HIDAweb BLDAM Brandenburg: Suche. Abgerufen am 19. August 2024.
  4. a b c d e f g h i Matthias Metzler (Hrsg.): Denkmale in Brandenburg. 1. Auflage. Werner, Worms am Rhein, 1996, ISBN 3-88462-135-1, S. 171–172.
  5. Orgellandschaft. Abgerufen am 1. September 2024.

Koordinaten: 52° 55′ 37,4″ N, 12° 48′ 43,3″ O